Das Deutsche Theater wird 120 Jahre alt

Das Deutsche Theater hat stürmische Zeiten hinter sich. Heuer wird es genau 120 Jahre alt.
von  az
1939: Das Theater gleicht einem Palast.
1939: Das Theater gleicht einem Palast. © ho

Hackenviertel, vorletztes Jarhhundert: Es ist die Zeit, in der sich die Münchner von der Schlangendompteuse „Miss Clio“ oder 300 dressierten Menschenflöhen unterhalten lassen. Was der Stadt noch fehlt: ein Ballhaus.

Das bekommt es mit dem Deutschen Theater in der Schwanthaler Passage zu Silvester 1896. Durch die glänzenden Kronleuchter, Marmortreppen, üppig verzierte Innenausstattung, exotische Wintergärten oder einen ägyptische Rauchsalon ist der neobarocke Komplex mit Sälen, Restaurants und Wohnungen bald als „Feenpalast“ in aller Munde.

Seine Hochzeit erlebt das Theater in den 20er und 30er Jahren. Variétégrößen wie die Comedien Harmonists, Karl Valentin oder die Tiller-Girls treten dort vor mehr als 1600 Zuschauern auf. In der NS-Zeit verblasst der Glanz der Revuen: Der Ballsaal wird umgestaltet, Theaterleiter Hans Gruß wird ersetzt, jüdische Künstler werden nicht mehr gebucht. 1943 wird das Deutsche Theater dirch die Bomben der Alliierten zerstört - einzig der Silbersaal ist bis heute im Original erhalten.

In den 50ern wird das Haus wieder aufgebaut. 1961 findet mit „Westside Story“ die erste Musical-Aufführung an der Schwanthalerstraße statt. Am Samstag feiert Münchens Musical-Bühne ihren 120. Geburtstag mit einem Hoffest. Um 14 geht’s mit öffentlichen Proben zu „Tanz der Vampire“ los - danach gibt es Livemusik.

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