Bis Karfreitag keine Großveranstaltungen

Die Bayerische Staatsoper bereitet sich vor – eventuell wird vor nur halbvollem Haus gespielt
Robert Braunmüller |
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Noch gestern Nachmittag hatte es so ausgesehen, als würden in München wegen des Corona-Virus keine Konzerte oder Opernaufführungen abgesagt. Am Abend wurde dann bekannt, dass sich der schwarz-orangene Kabinettsausschuss darauf geeinigt habe, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen zunächst bis Karfreitag zu untersagen. Dies wird das Bayerische Kabinett wohl am heutigen Vormittag so beschließen. Wann die Regelung in Kraft tritt, ist derzeit noch unklar.

In München betrifft das Pop- und Rock-Konzerte unter anderem in der Olympiahalle, wo Ende des März James Blunt und Santana auftreten sollten, aber auch die Tonhalle und das Zenith. Der Gasteig und die Bayerische Staatsoper liegen mit jeweils über 2000 Plätzen ebenfalls über dieser Grenze, nicht jedoch die Sprechtheater Münchens sowie das Gärtnerplatz- und Prinzregententheater.

Christoph Koch, der Sprecher der Bayerischen Staatsoper, erklärte am Abend, die Staatsoper habe eine „vorbereitetes Szenarium“ für diesen Fall, das er vor einem definitiven Kabinettsbeschluss nicht näher erläutern wollte. Wahrscheinlich werden – ähnlich wie in Zürich – Vorstellungen mit reduzierter Zuschauerzahl stattfinden.

Wirtschaftliches Risiko für private Veranstalter

Schon am Montag riet die Staatsoper Risikopersonen vom Besuch der Vorstellungen ab. Auch eine Rückgabe von Karten sei möglich. Im Residenztheater muss sich – ohne Zusammenhang mit dem Virus – der Schauspieler Thomas Reisiger einer Operation unterziehen. Christoph Franken hat von ihm die Rolle des Otto in Franz Xaver Kroetz‘ „Der Drang“ übernommen. Die Premiere der Inszenierung von Lydia Steier am Donnerstag wird gehalten, allerdings muss deshalb „Amphytrion“ im Residenztheater ausfallen.

Auch hier können Vorsichtige ihre Karten zurückgeben oder für spätere Vorstellungen tauschen. Das ebenfalls staatliche Gärtnerplatztheater nimmt derzeit keine Karten zurück, bemüht sich aber um „individuelle Regelungen“ im Einzelfall, falls jemand eine Vorstellung nicht besuchen möchte, wie ein Sprecher erklärte.

Im Gasteig gastieren in dieser Woche die Wiener Philharmoniker mit einem Beethoven-Zyklus. Unmittelbar vor dem Beginn des ersten Abends erklärte gestern Dea Schessl vom Veranstalter Münchenmusik, dass die vier Konzerte durchgeführt würden, wenn es nicht zu einem ausdrücklichen Verbot käme.

Münchenmusik will nach derzeitigem Stand auch an den geplanten Konzerten im Prinzregententheater festhalten. Für private Veranstalter von Konzerten kann das Verbot wirtschaftlich kritisch werden, wenn es nicht zu Entschädigungen kommt. Dazu gibt es seitens der Politik noch keine Stellungnahme. 
 

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