Applaus für Bayreuther "Walküre": Versöhnung mit dem "Ring"?
Catherine Foster ist als neue Brünnhilde ein Gewinn für die Inszenierung und wird zu recht für ihren auch schauspielerisch starken Auftritt gefeiert, ebenso wie Wotan-Darsteller Tomasz Konieczny, der in diesem Jahr mehr Glück hat mit den Requisiten.
Im vergangenen Jahr hatte er sich - als im zweiten Akt ein Sessel unter ihm zerbrach - noch so verletzt, dass er den dritten Aufzug nicht singen konnte und von Michael Kupfer-Radecky ersetzt werden musste. Dieses Jahr singt er mit Bravour zu Ende. Gleiches gilt im Grunde selbstverständlich für die Wagner-Routiniers Georg Zeppenfeld als Hunding und Christa Mayer als Fricka.
Auch der zweite große Publikumsliebling auf dem Grünen Hügel, Klaus Florian Vogt als Siegmund, und Elisabeth Teige als Sieglinde werden für ihre weitgehend solide Darbietung gefeiert, auch wenn sie hinter den anderen Hauptfiguren zurückbleiben und Teige vor allem zu Beginn etwas zu wackeln scheint. Applaus gibt es auch für den Dirigenten Pietari Inkinen, der die "Walküre" besser im Griff hat als am Abend zuvor das "Rheingold".
Schwarz hat Richard Wagners großes, vierteiliges Musikdrama um Gold und Gier, Zwerge und Drachen als moderne Serie über eine verkorkste, gnadenlose Familie inszeniert - was im vergangenen Jahr beim Publikum nicht sonderlich gut ankam. Die einzelnen Opern wurden streckenweise ausgebuht und als Schwarz und sein Team sich nach der "Götterdämmerung" vor dem Vorhang zeigten, brach ein wahrer Proteststurm los. Auch in diesem Jahr wird das Team sich erst am Montag, nach der "Götterdämmerung" dem Publikum stellen.
An diesem Freitag macht der "Ring" eine Pause, dann werden die Bayreuther Festspiele mit dem "Tannhäuser" fortgesetzt, Samstag folgt dann die dritte "Ring"-Oper: "Siegfried".
- Themen:
- Richard Wagner