Applaus für Bayreuther "Walküre": Versöhnung mit dem "Ring"?

Versöhnt sich das Bayreuther Publikum etwa mit dem umstrittenen "Ring des Nibelungen"? Die Wiederaufnahme der "Walküre" ist zumindest am Donnerstagabend begeistert gefeiert worden. Minutenlangen Applaus gab es für das Sänger-Ensemble nach der Aufführung, in der Regisseur Valentin Schwarz den berühmten Walkürenritt in eine Schönheitsklinik verlegt und das inzestuöse Liebespaar Siegmund und Sieglinde in Kindheitserinnerungen schwelgen lässt.
dpa |
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Fotoprobe des Stücks "Die Walküre".
Fotoprobe des Stücks "Die Walküre". © Enrico Nawrath/Festspiele Bayreuth/dpa
Bayreuth

Catherine Foster ist als neue Brünnhilde ein Gewinn für die Inszenierung und wird zu recht für ihren auch schauspielerisch starken Auftritt gefeiert, ebenso wie Wotan-Darsteller Tomasz Konieczny, der in diesem Jahr mehr Glück hat mit den Requisiten.

Im vergangenen Jahr hatte er sich - als im zweiten Akt ein Sessel unter ihm zerbrach - noch so verletzt, dass er den dritten Aufzug nicht singen konnte und von Michael Kupfer-Radecky ersetzt werden musste. Dieses Jahr singt er mit Bravour zu Ende. Gleiches gilt im Grunde selbstverständlich für die Wagner-Routiniers Georg Zeppenfeld als Hunding und Christa Mayer als Fricka.

Auch der zweite große Publikumsliebling auf dem Grünen Hügel, Klaus Florian Vogt als Siegmund, und Elisabeth Teige als Sieglinde werden für ihre weitgehend solide Darbietung gefeiert, auch wenn sie hinter den anderen Hauptfiguren zurückbleiben und Teige vor allem zu Beginn etwas zu wackeln scheint. Applaus gibt es auch für den Dirigenten Pietari Inkinen, der die "Walküre" besser im Griff hat als am Abend zuvor das "Rheingold".

Schwarz hat Richard Wagners großes, vierteiliges Musikdrama um Gold und Gier, Zwerge und Drachen als moderne Serie über eine verkorkste, gnadenlose Familie inszeniert - was im vergangenen Jahr beim Publikum nicht sonderlich gut ankam. Die einzelnen Opern wurden streckenweise ausgebuht und als Schwarz und sein Team sich nach der "Götterdämmerung" vor dem Vorhang zeigten, brach ein wahrer Proteststurm los. Auch in diesem Jahr wird das Team sich erst am Montag, nach der "Götterdämmerung" dem Publikum stellen.

An diesem Freitag macht der "Ring" eine Pause, dann werden die Bayreuther Festspiele mit dem "Tannhäuser" fortgesetzt, Samstag folgt dann die dritte "Ring"-Oper: "Siegfried".

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