Ärger für Christian Stückl: Absage für den Leiter der Passionsspiele Oberammergau

München - Die Kartennachfrage für "Der Rebell" sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, teilt das Passionstheater Oberammergau mit. Nun wird die Notbremse gezogen: Christian Stückls Inszenierung des Theaterstücks über den "Boarischen Hiasl" fällt aus. Die Premiere war für den 28. Juni geplant, sieben weitere Aufführungen waren vorgesehen.
"Der Rebell" sollte die Geschichte des Wilderers Matthias Klostermayr erzählen. Der zog einst mit seiner Bande durch das heutige Schwaben und wurde zum Volkshelden, weil er sich im Streit um das Jagdrecht als eine Art Robin Hood auf die Seite des einfachen Volkes stellte.

Produktionskosten sind gestiegen
Die Passionstheater GmbH finanziere ihre jährlichen Theateraufführungen zu zwei Drittel aus den Besuchereinnahmen, heißt es in einer Mitteilung. Im vergangenen Jahr spielten die Darsteller der Passion Shakespeares Drama "Julius Caesar" - mit vergleichsweise mäßiger Resonanz und einer Auslastung von nur 60 Prozent.

"In diesem Jahr mussten wir feststellen, dass - trotz aller Bemühungen für das Theaterstück ein breites Publikum zu gewinnen - die Nachfrage weit hinter unseren Erwartungen geblieben ist." Die Produktionskosten für Bühnenbild und Kostüme und vor allem die Kosten für Ton und Licht seien in den Jahren nach der Pandemie überproportional - teilweise um über 100 Prozent gestiegen. Diese Kosten konnten aber nicht auf das Publikum umgelegt werden. "In den letzten Tagen haben wir realisiert, dass die Aufführung in diesem Jahr nicht finanzierbar ist und haben uns deshalb für die Absage entschieden", so das Passionstheater.
3600 Tickets seien verkauft worden, rund 1000 weniger als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr für „Julius Caesar“. Seit der Corona.-Zeit würden die Zuschauer ihre Karten sehr kurzfristig kaufen, was die Planung erschwere.
"Wir lassen uns nicht unterkriegen"
Die Absage sei für beide Seiten, Spieler und Besucher, enttäuschend, aus finanziellen Aspekten aber unumgänglich. "Wir bitten um Verständnis für diese Entscheidung und versichern ihnen, dass wir 2025 auf die Bühne zurückkehren und ihnen eine Theaterproduktion anbieten werden. Wir lassen uns nicht unterkriegen". so das Passionstheater.
Das Heimatsound-Festival und die Aufführungen des "Brandner Kaspar" finden wie geplant statt.