Brüno: Die Grenzen des Zynismus

Sacha Baron Cohen hat für seinen neuen Film „Brüno" die originellste PR-Tour aller Zeiten erschaffen. Schade nur, dass der Film nicht die Qualität der Werbekampagne hat.
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Sacha Baron Cohen hat für seinen neuen Film „Brüno" die originellste PR-Tour aller Zeiten erschaffen. Schade nur, dass der Film nicht die Qualität der Werbekampagne hat.

Die Parade als Buckingham-Wachsoldat mit Bärenfellmütze und Hot Pants war ebenso ein Meilenstein der Filmgeschichte wie der Auftritt im Stierkostüm mit neckischen Toreros in der Madrider Arena Las Ventas. Sacha Baron Cohen hat für seinen neuen Film „Brüno" die originellste PR-Tour aller Zeiten erschaffen. Schade nur, dass der Film nicht die Qualität der Werbekampagne hat.

Dabei beginnt "Brüno" furios. Als gleichnamiger schwuler österreichischer Fashionmoderator blickt der britische Komiker Sacha Baron Cohen hinter die Kulissen der Modewelt und zelebriert die absurdesten Sexszenen, die man je auf der Leinwand erblickte.

Als Brüno nach einem desaströsen Auftritt auf der Pariser Fashion-Week seinen Job verliert, sieht er nur noch eine Chance: er muss weltbekannt werden – in den USA. Zwei Themen werden im Folgenden durchgespielt: Die Celebrity-Fixierung und die angebliche Schwulenfeindlichkeit der amerikanischen (westlichen) Gesellschaft.

Wie bei "Borat" verschwimmen auch in „Brüno" permanent die Grenzen zwischen inszenierten und dokumentarischen Szenen. Das Konzept aber ist zu dürftig für 83 Minuten. Nur dank des selbstironischen Finales entlässt der Film den Besucher in gehobener Stimmung. Zuvor hat „Brüno" vor allem bewiesen, dass der Dauerbeschuss von Geschmacklosigkeiten und Zynismus seine humoristischen Grenzen hat.

Volker Isfort

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