BR nach dem Kahlschlag weiter unter Beschuss – doch der Programmdirektor spricht von "Kulturoffensive"

Die Ständige Konferenz für Kunst & Kultur in Bayern protestiert gegen die Programmreform des Bayerischen Rundfunks. Der BR hingegen verteidigt die Pläne.
Adrian Prechtel
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Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur beim  Bayerischen Rundfunk, will die Kultur schröpfen.
Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur beim Bayerischen Rundfunk, will die Kultur schröpfen. © Matthias Balk (dpa)

Als Teil einer weitreichenden Programmreform plant der Bayerische Rundfunk, mehrere seiner Kulturformate aus dem Hörfunkprogramm zu nehmen.

Die Sendungen "kulturWelt", "Diwan: Das Büchermagazin", "Kulturjournal: Kritik Dialog Essay", "Nachtstudio", "filmKultur", "radioTexte – die Lesungen" sowie Hörspiele in Eigenproduktion sollen gestrichen werden.

BR-Programmdirektor Björn Wilhelm verspricht mehr Präsenz für die Kultur

Dagegen wurde vorige Woche vor dem Hochhaus des Senders demonstriert. Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur beim BR, sieht in der Reform eine "echte Kulturoffensive". Kultur werde mehr Aufmerksamkeit, mehr Sendezeit, mehr Präsenz im Digitalen und vor Ort haben.

Zentraler Punkt für ihn ist, dass die Inhalte aus den "Randzeiten in die Kernzeiten" überführt werden. Dazu wird eine neue, zweistündige Kultursendung eingeführt, die täglich von 14 bis 16 Uhr laufen soll.

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Kritik an der BR-Reform: Podcasts sind kein Ersatz für Kultursendungen

Die Ständige Konferenz für Kunst & Kultur in Bayern SK³ sieht bei diesem Programmumbau die Gefahr, dass kulturelle Beiträge nicht gezielt wahrgenommen werden können und neben der Berichterstattung über Weltkrisen untergehen. Durch diesen Programmeinschnitt verlören kulturinteressierte Hörerinnen und Hörer ihre Heimat, so die Interessenvertretung der Freien Kunst- und Kultur-Szene in Bayern.

Dies stelle den gesetzlichen Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Frage. "Dass künftig kulturelle Inhalte vermehrt im Internet zu finden seien, kann kein Argument sein", heißt es in der Mitteilung. Ebenso böten Podcasts keinen gleichwertigen Ersatz für bewährte und informative Kultursendungen. Zu bemängeln sei auch die Kommunikationsstrategie, so die Ständige Konferenz für Kunst & Kultur.

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Auch Arbeitsplätze könnten beim Bayerischen Rundfunk "wegrationalisiert" werden

"Nur auf Protestaktionen und Zuruf erhalten Kulturschaffende und Hörer häppchenweise Ausschnitte zu der geplanten Programmreform. Dies ist besorgniserregend, denn mit diesen beabsichtigten Streichungen, Kürzungen und auch mit der Konzentrierung auf die sogenannten Kompetenzzentren fallen nicht nur kulturell wichtige Formate weg, sondern werden sicher auch Arbeitsplätze wegrationalisiert."

Sorge bereite zudem der partizipative Prozess mit den Mitarbeitenden. "Kultur benötigt Berichterstattung, Information und Zugang und zwar über alle Programme und Formen von Kunst und Kultur hinweg!", heißt es in der Mitteilung abschließend.

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