Bilder der Begeisterung

Rosenstolz füllen die Olympiahalle und machen Aufnahmen für die Tour-DVD
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Rosenstolz füllen die Olympiahalle und machen Aufnahmen für die Tour-DVD

Eigentlich war ja gerade erst Sand aufgeschüttet worden. Die Tribünen standen, das Reitturnier lief schon seit zwei Tagen – da kamen Rosenstolz in die Olympiahalle. Deshalb stehen ihre Fans auf Holzbohlen zwischen zusätzlichen Sitzplätzen auf den Seiten, Und die gesamte Konstruktion bebt von Anfang an prächtig unter dem begeisterten Gewippe der Fans.

Anna R. und Peter Plate haben die bestens besuchte Halle sofort in der Hand. Die Liedzeile „Heute ist kein guter Tag zum Traurigsein" eröffnet einen mehr als zweieinhalbstündigen Konzertabend, bei dem trotz hervorragender Stimmung aber durchaus Platz für Melancholie ist. Seit 17 Jahren wagt sich das Berliner Duo an die Gratwanderung, emotionale deutschsprachige Texte so unkitschig wie möglich zu präsentieren. In dieser Disziplin kamen nach ihnen nur ich+ich – und ein Haufen missglückte Versuche anderer Bands. Bei Rosenstolz helfen die leicht metallische klingende Stimme von Anna R, sowie ihr manchmal zackiger Gesangsstil dabei, nicht nach Schlager zu klingen, sondern mondän und lässig.

Natürlichkeit in durchinszenierter Performance

Auf einer vollständig weißen Bühne, die Raum für Projektionen bietet, fegt das Duo hin und her. Die Tour-DVD wird aufgenommen, was die beiden sympathisch nervös macht: Ein Texthänger hier („Der bleibt drin, das ist authentisch", beschließt Anna R.), ein Funken Dilettantismus dort. „Schön laut klatschen, dann hört man das nicht so", fordert sie die Fans auf, während Peter Plate zeigt, dass die Gitarre nicht sein bestbeherrschtes Instrument ist.

Die Fans lieben gerade diese Natürlichkeit in einer ansonsten durchinszenierten Performance. Und natürlich die Pophymnen, von denen Rosenstolz ständig neue produzieren: „Ich bin Ich", „Liebe ist alles", „Ich geh in Flammen auf" – im Publikum gibt es keinerlei Texthänger. Vom Schlachthof bis in die Olympiahalle haben sich Rosenstolz in den letzten Jahren hochgearbeitet. Damit sind sie eine jener Bands, von denen gerne beklagt wird, dass es sie angeblich nicht mehr gibt: Langsam groß geworden, solides Fundament, schillernde Auftritte.

Julia Bähr

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