Ausgewachsen

Die Pianistin Lise de la Salle überzeugt im Herkulessaal mit Bach, Schumann und Liszt
Robert Braunmüller |
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Eigentlich ist die 1988 in Cherbourg geborene Pianistin schon eine Nummer zu erfahren für die Talente-Reihe „Klassik vor acht“. Sie hat schon vor längerer Zeit mit den Münchner Philharmonikern konzertiert und wird auch in anderen Musikstädten dieser Welt nicht verschmäht.

Am Beginn ihres Kurz-Klavierabends im bestens besuchten Herkulessaal legte sie Bachs „Italienisches Konzert“ kraftvoll nach Virtuosenmanier hin, die Strukturen mit sanften Rückungen im Tempo verdeutlichend. Nach dem sensibel empfundenen langsamen Satz störte bei aller Brillanz allerdings das prasselnde Dauer-Forte im Finale doch ein wenig.

Das im Programm versprochene Präludium und Fuge a-moll von Bach übersprang sie. Liszts Dante-Sonate profitierte anschließend vom spürbaren Willen zu geschärften Gegensätzen und entfaltete ihre Dämonie mit romantischem Pathos. Mit feurigem Schwung brauste die junge Französin zuletzt durch Robert Schumanns Sinfonische Etüden op. 13, die sie mit den zugehörigen Variationen durchmischte und, wenn wir uns nicht verhört haben, auch ein wenig umsortierte. Zwar verlor sie sich in den langsamen Passagen ein bisschen, doch über eines gab es um Punkt acht Uhr keinen Zweifel: Diese Pianistin ist nicht mehr nur vielversprechend. Sie hat einen ausgewachsenen Klavierabend verdient.

Im nächsten Konzert der Reihe „Klassik vor acht“ spielt am 7.5.2012 der Pianist Conrad Tao

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