Alles nur Kaiserschmarrn?
Die Sisi-Verfilmung von Xaver Schwarzenberger stößt auf geteilte Kritik und erzielt solide Einschaltquoten. Am Sonntag kommt der zweite Teil
Kitschig, aber gut“, urteilt eine Stimme im Internet-„Sissi-Forum“, andere Anhänger der Romy-Schneider-Verfilmung sind ungnädiger: „Haben die noch alle Häferl im Kasterl?“, ist dort zu lesen, Münchens Ex-Promi-Wirt Kay Wörsching urteilte kurz und prägnant „Kaiserschmarrn“ in einem Fax an die AZ.
Dass Cristiana Capotondi als Sisi in der Neuverfilmung von Xaver Schwarzenberger einen überaus schweren Stand haben würde, war allen Beteiligten klar. Aber den Vergleich mit Romy hat sie ohnehin vermieden. So gesehen ist es ein großer Erfolg für die junge Italienerin, dass kein Kritikersturm dem elf Millionen Euro teuren Zweiteiler entgegenbläst. Selbst die österreichischen Zeitungen blieben höflich verhalten.
Und das deutsche Publikum offerierte „Sisi“ den kaiserlichen ersten Platz, wenn auch die ganz große Begeisterung des Volkes für den höfischen Glanz ausfiel: Mit 4,82 Millionen (Marktanteil: 15,1 Prozent) krönte sich „Sisi“ zur Quotenkaiserin in der Gunst der deutschen Fernsehzuschauer. Ein etwas zwiespältiger Sieg. Einerseits haben etliche „Tatort“-Folgen fast doppelt so hohe Quoten, andererseits ging diese Neuverfilmung eines Klassikers auch nicht so hemmungslos baden wie beispielsweise die beiden aufwändigen „Seewolf“-Varianten in den letzten zwölf Monaten.
Im zweiten Teil sucht Sisi verzweifelt nach einem Weg aus ihrem Dilemma zwischen Liebe und Hofprotokoll.
ZDF, Sonntag, 20.15 Uhr
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