Abenteuer in Venedig

Das Computerspiel „Venetica“ entführt den Spieler in eine dichte, italienisch inspirierte Phantasiewelt mit Untoten, Gangstern und seltsamen Kreaturen.
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Das Computerspiel „Venetica“ entführt den Spieler in eine dichte, italienisch inspirierte Phantasiewelt mit Untoten, Gangstern und seltsamen Kreaturen.

Ein Held sein – das ist eine Vorstellung, ein Traum, der schon Menschen vieler Jahrhunderte beschäftigt hat. Viele Völker haben ein „Heroic Age“, ein Heldenzeitalter, eine oftmals vorschriftliche Zeit, aus der Gestalten überliefert sind, die sich durch besondere Taten oftmals kämpferischer Art hervortaten. Zu solchen Helden-Zeitaltern zählt etwa die Zeit des Wilden Westens für die USA, die vor-archaische Zeit für die Griechen oder die Völkerwanderungs-Zeit für den deutschen Sprachraum. Dieser Sehnsucht, ein Held zu sein, kommen Computer-Rollenspiele wie die „Gothic-Reihe“ oder das jüngst erschienene „Risen“ entgegen. In dieser Tradition steht auch „Venetica“. Während jene Spiele aber durch ausgedehnte Landschaften sich hervortun, ist „Venetica“ (produziert von Deck 13, veröffentlicht von DTP) das Spiel für Stadtmenschen. Der Spieler läuft meistens durch ein Venedig, das zwar stark fantasymäßig verfremdet ist, aber in seinen Kanälen, den Gondeln und der Architektur durchaus an das Original erinnert. Auch die Wäscheleinen zwischen den Häusern und die Mode versprühen italienisches Flair. Wie bei Spielen dieser Art üblich, bietet Venetica eine Hauptgeschichte und mehrere Dutzend Nebengeschichten. Neben den ungewöhnlichen Handlungsorten ist die Spannung, die in der Haupthandlung liegt, eine der Stärken des Spiels. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Scarlett, einer Frau, die von einem Kartell mächtiger Untoter bedroht wird. Scarlett ist die Tochter des Todes und soll den Untoten (die nebenbei für das Sterben ihres Geliebten verantwortlich sind) das Handwerk legen. Die Verzweigtheit der Handlung zeigt sich in „Venetica“ etwa auf folgende Weise: Die Heldin braucht Hilfe von einem Gangsterboss. Sie hat zwei Möglichkeiten, diese Hilfe zu bekommen: Entweder befreit sie einen Freund des Bosses aus der Gefangenschaft oder sie steigert ihr Ansehen bei den Stadtbewohnern. Zur Steigerung ihres Ansehens stehen ihr wiederum mehrere Möglichkeiten offen: Unter anderem kann sie einige Banditennester ausheben, sie kann die Kanalisation von Riesenhummern befreien oder sie kann einen Diener retten, der von einem seltsamen Ungetüm bedroht wird. Während ihrer Abenteuer begegnet die Heldin einer Vielfalt an Personen: Die meisten sind Passanten, die allgemeine Informationen liefern oder ein paar Grußworte sagen. Eine weitere Gruppe sind Händler, bei denen sie Dinge kaufen kann, die für die Abenteuer von Nutzen sein können. Die interessanteste Gruppe sind Personen, die eine eigene Geschichte haben. Sie geben den Spielwelten Buntheit und Plastizität. So findet man etwa einen Straßenjungen, der seine Eltern verloren hat und der die Heldin zu verschiedenen Orten der Stadt bringt. Auch die sozialen Schichten, Arme, Bürger, Adlige, und die verschiedenen Berufe wie Fischer, Arbeiter und Prostituierte tragen zur Glaubwürdigkeit der Spielwelt bei. Trotz des hohen Anteils an Kampfhandlungen ist „Venetica“ ab zwölf Jahren freigegeben. [AUTOR_ENDE] Eibe Meiners

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