Coronavirus: Drei weitere Fälle in Bayern bestätigt

Befürchtet wurde es schon seit Tagen, nun ist der Nachweis da: Das in China kursierende neue Coronavirus ist auch in Bayern angekommen. Und es bleibt nicht bei einem infizierten Patienten.
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Der erste bestätigte Coronavirus-Patient in Deutschland liegt auf der Isolierstation im Münchner Klinikum Schwabing.
Sven Hoppe/dpa Der erste bestätigte Coronavirus-Patient in Deutschland liegt auf der Isolierstation im Münchner Klinikum Schwabing.

Befürchtet wurde es schon seit Tagen, nun ist der Nachweis da: Das in China kursierende neue Coronavirus ist auch in Bayern angekommen. Und es bleibt nicht bei einem infizierten Patienten. Der Automobilzulieferer Webasto zieht Konsequenzen.

München - In Bayern sind drei weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert worden. Sie stünden in Zusammenhang mit dem ersten bestätigten Fall der neuen Lungenkrankheit in Deutschland, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am Dienstagabend mit. Auch die drei neu angesteckten Patienten seien Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg, bei der der erste Betroffene beschäftigt ist.

Coronavirus-Patienten werden in Schwabinger Klinik isoliert

"Es wurde entschieden, dass auch die drei neuen Patienten in der München Klinik Schwabing stationär aufgenommen und dort medizinisch überwacht und isoliert werden", teilte das Ministerium weiter mit. "Bei einigen weiteren Kontaktpersonen läuft derzeit ein Test, ob auch hier eine Infizierung mit dem Coronavirus vorliegt."

Über Einzelheiten wollen das bayerische Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Mittwoch per Pressemitteilung berichten. Weitere Angaben machte ein Sprecher am Abend zunächst nicht.

Neue Corona-Fälle: Webasto schließt vorübergehend Standort 

Webasto kündigte am Dienstagabend nach dem Bekanntwerden der weiteren Fälle die vorübergehende Schließung des Standorts in Stockdorf an. Außerdem sollen die Mitarbeiter der Firmenzentrale in Stockdorf vorerst keine Geschäftsreisen an nationale und internationale Standorte durchführen.

Das Unternehmen mit 13.400 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2018 hat seinen Hauptsitz im oberbayerischen Stockdorf. Weltweit hat Webasto mehr als 50 Standorte. In Deutschland gibt es laut Unternehmenswebsite noch weitere Standorte in den bayerischen Orten Gilching, Utting, Schierling, Hengersberg, Regensburg und Nürnberg sowie in Wörth (Rheinland-Pfalz) und Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern). In China gibt es demnach zwölf Standorte - einer davon auch in der besonders betroffenen Stadt Wuhan.

Der erste Corona-Fall in Bayern 

Der zuerst in Deutschland infizierte Mann hatte sich den Erkenntnissen zufolge am 21. Januar während einer Fortbildungsveranstaltung bei einer chinesischen Kollegin angesteckt. Die Frau ist den Angaben nach am 23. Januar nach China zurückgeflogen. Am 27. Januar wurde das Gesundheitsamt von der Firma über die Erkrankung der Frau aus China informiert.

Die Menschen, die mit der chinesischen und dem zuerst erkrankten deutschen Webasto-Mitarbeiter Kontakt hatten, stehen nach LGL-Angaben unter Beobachtung und sind aufgerufen, ihr Zuhause nicht zu verlassen. Der 33-jährige Patient ist Familienvater, sein Kind geht nach Angaben des Gesundheitsministeriums in eine Krippe im Landkreis Landsberg am Lech. Auch diese stehe nun unter Beobachtung, sagte LGL-Präsident Zapf. Über den Familienstand der drei weiteren Patienten wurde zunächst nichts bekannt. Der Leiter der Taskforce Infektiologie, Martin Hoch, betonte: "Die Zahl kann noch steigen."

106 Tote in China nach Infektion mit Coronavirus

Das neuartige Coronavirus 2019-nCoV kann eine Lungenkrankheit auslösen, an der im Hauptverbreitungsland China bereits mehr als 100 Menschen gestorben sind - die meisten davon waren ältere Patienten mit schweren Vorerkrankungen. Die Gesamtzahl der weltweit bekannten Erkrankungen ist inzwischen auf mehr als 6.000 gestiegen, in China starben mindestens 132 Menschen an der Lungenkrankheit.

Lesen Sie auch: Coronavirus in Bayern: Die Suche nach den Kontaktpersonen

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