Homophobe Prügelattacke auf dem Oktoberfest: Freunde auf der Wiesn angegriffen

Zwei Freunde werden von einer Gruppe Männer angegriffen, weil sie Arm in Arm über die Wiesn schlendern. In der AZ erzählen sie von der Attacke auf dem Oktoberfest.
Daniel von Loeper, Ralph Hub |
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Valentin und Paul sind auf der Wiesn auf Höhe der Bavaria Opfer von Schlägern geworden.
Daniel von Loeper Valentin und Paul sind auf der Wiesn auf Höhe der Bavaria Opfer von Schlägern geworden.

München - "Hey ihr Schwuchteln", grölt einer aus der Gruppe, als Valentin und Paul am Mittwochabend zusammen mit zwei Freunden auf Höhe der Bavaria über die Theresienwiese schlendern.

Die vier Freunde kommen aus dem Hackerzelt. Sie haben je eine Maß im Biergarten getrunken und machen sich kurz vor 20 Uhr auf den Heimweg. Auf der Wirtsbudenstraße begegnen sie zufällig einer Gruppe von etwa zehn Männern. "Wir sind Arm in Arm gegangen", erzählen Valentin und Paul. "Wir sind Freunde, wen kümmert’s", sagen die beiden Münchner, die in der Gastronomie arbeiten.

Homophober Angriff auf dem Oktoberfest: Ohrfeigen und Tritte

Der Anblick zweier Männer, die Arm in Arm gehen, scheint einige aus der Gruppe zu provozieren. "Lutsch mir den ...", fordert sie einer auf. "Dann hat mir einer zwischen die Beine gefasst", sagt Valentin.

"Hey, was soll das?", habe er ihn zur Rede gestellt, sagt Valentin und betont: "Ich hab etwas gegen homophobe Sprüche". Es kommt zum Streit. Ein 30-Jähriger aus Gröbenzell verpasst Paul (23) mehrere schallende Ohrfeigen. Er wird von Faustschlägen am Kopf getroffen. Valentin werden die Beine unter dem Körper weggetreten, er stürzt zu Boden. Auch Leo (22) und Emil (22) werden angegriffen. Emil, früher südbayerischer Vizemeister im Boxen, weicht Schlägen und Tritten aus. Der Student schlägt aber nicht zurück.

Kripo ermittelt nach Attacke auf der Theresienwiese

Paul geht zu Boden. Einer der Angreifer setzt sich auf die Brust des Studenten und will weiter auf ihn einschlagen. Die Attacke dauert kaum mehr als zwei Minuten, dann ist eine Wiesnstreife zur Stelle.

Statt die homophoben Schläger mit zur Wache zu nehmen, halten die Beamten lediglich die Personalien fest und tauschen die persönlichen Daten jeweils aus. "Die Beamten sahen lediglich zwei Personen, die in Streit geraten waren", sagt Polizeisprecher Florian Hirschauer. Dass ein homophober Hintergrund vorlag und eine größere Gruppe involviert war, darüber sei man nicht informiert gewesen, so die Polizei. Deshalb sei auch keiner der Angreifer festgenommen worden.

Die vier jungen Münchner haben ihre Verletzungen im Krankenhaus behandeln lassen. Die Kripo ermittelt bereits.

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