AZ nach Insolvenz: Auferstanden aus Ruinen

Ein turbulentes Jahr: Erst die Insolvenz der Abendzeitung, dann die Suche nach einem Investor – und schließlich der Neustart. Für die AZ war 2014 die reinste Achterbahnfahrt. Mit gutem Ausgang.
Thomas Müller |
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Sie glauben an Print – und die Zukunft der Abendzeitung: Die AZ-Herausgeber Dietrich von Boetticher (l.) und Martin Balle, der Verleger.
dpa Sie glauben an Print – und die Zukunft der Abendzeitung: Die AZ-Herausgeber Dietrich von Boetticher (l.) und Martin Balle, der Verleger.

München - Am Aschermittwoch, der 5. März war’s, platzte die Bombe: „Die Abendzeitung stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens“, lief in der Früh über die Nachrichten-Ticker. Auf gut deutsch: Nach 66 Jahren stand Münchens bestes Boulevard-Blatt vor dem Aus – pleite.

Ein Schock. Ein Schock für Sie, liebe Lesererinnen und Leser, die fürchten mussten, auf Ihre geliebte Morgen- und Wochenend-Lektüre für immer verzichten zu müssen.

Ein Schock aber auch für rund 110 AZ-Mitarbeiter, von denen die meisten leider ihren Job verloren haben. Nein, es war kein gutes Jahr, nicht für Sie liebe Leser, nicht für viele liebe Kollegen – nicht für die Abendzeitung. Der umtriebige wie rührige Insolvenzverwalter Axel Bierbach begann dann mit der Investorensuche. 37 Interessenten waren es Anfang April – Anfang Juni war davon allerdings keiner mehr übrig geblieben. Kein einziger.

Dann kam er doch noch. Ein Investor, der die Abendzeitung kaufen wollte. Und zwar nicht nur den lukrativen AZ-Online-Auftritt – auch das vermeintlich darbende Print-Geschäft. Es kam: ein Niederbayer.

Martin Balle, Verleger des „Straubinger Tagblatts“, der zusammen mit Dietrich von Boetticher seit 2. Juli als AZ-Herausgeber firmiert, hat sich zunächst viel Spott anhören müssen. Ein Niederbayer? In München? Kann der das? Brauch ma des? Mutiert die AZ zum ostbayerischen Provinzblatt?

Ein halbes Jahr nach dem AZ-Neustart lässt sich sagen: Offenbar kann er es. Nichts von all den Unkenrufen ist eingetroffen. Die AZ gibt es wieder, sie ist immer noch das Gesicht dieser Stadt, wird immer noch in München gefertigt (wenn auch in Straubing gedruckt), hat 50 Mitarbeitern einen Job verschafft, auch nicht wenigen alten AZ-Mitarbeitern – und ist sogar wieder profitabel.

Sicherlich: Ihnen, liebe Leser, haben wir in den letzten Monaten viel zugemutet. Eine neue Blattstruktur, ein neues Zeitungsformat und zunächst viele Probleme mit der Aktualität.

Wir versprechen Ihnen aber, dass wir jeden Tag daran arbeiten, dass die AZ für Sie das bleibt, was sie immer gewesen ist: Eine moderne Großstadtzeitung und Münchens bestes Boulevardblatt. Bleiben Sie uns gewogen!

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