Schlechte WM mit Polen: Fragen nach der Zukunft von Robert Lewandowski
Kasan - Es ist bislang einfach nicht das Jahr des Robert Lewandowski. Mit dem FC Bayern erreichte er international nicht das, was er erreichen wollte. Seine Zukunft ist noch immer ungeklärt und die Weltmeisterschaft ist auch einfach nur zum Vergessen.
Nach einem deutlichen 0:3 gegen Kolumbien sind die Polen sang- und klanglos ausgeschieden. Kein Treffer des Superstürmers, nicht einmal eine annähernd gute Leistung des 29-Jährigen. Werbung für sich selbst macht er mit dieser Performance nicht gerade. Zum Vergleich: Sein gestriger Kontrahent und Bayern-Kollege James Rodriguez startete durch eine eindrucksvolle Leistung bei der WM 2014 international erst so richtig durch.
Vereinswechsel nach der WM? Eher unwahrscheinlich
Robert Lewandowski hat den Wunsch, den Verein zu wechseln. Sein Wunschziel: Real Madrid, der dreizehnmalige Champions-League-Sieger. Der momentan vermutlich größte Verein der Welt. Die WM dürfte Lewandowskis Chancen nicht gerade verbessert haben.
"Ich denke, dass viele Dinge bei dieser WM nicht funktioniert haben", sagte Lewandowski nach dem Kolumbien-Debakel. "Wir haben gekämpft, aber das alleine reicht bei einer WM nicht aus." Vielleicht hat der Stürmer auch einfach nicht genug gekämpft?
Lewandowski gibt den Mitspielern die Schuld
Immerhin kam Lewandowski zu keiner einzigen Großchance. Im gegnerischen Strafraum hatte er gegen Kolumbien nur sechs Mal den Ball. Er hatte fünf Torschüsse, eine Zweikampfquote von 39 Prozent. Impulse oder klare Anweisungen auf dem Platz geben konnte der Bayern-Star nicht.
Macht das den Unterschied? Immerhin ist Cristiano Ronaldo der Taktgeber der Portugiesen, Lionel Messi kann ein Spiel auch gern mal im Alleingang machen. Auch James Rodriguez trug zum Erfolg seiner Kolumbianer mit zwei Torvorlagen entscheidend bei.
Lewandowskis Ausrede nach dem Spiel: "Aus nichts kann man nichts machen. Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der den Ball erobert, fünf Gegner und den Torwart ausspielt und dann ein Tor schießt." Bedeutet: Seine Mitspieler sind Schuld an der Pleite! Lewandowski weiter: "Ich wäre wütend auf mich, wenn ich Chancen gehabt und vergeben hätte. Ich bin ein Stürmer, der von Vorlagen lebt."
Früher im Training
Klar ist: Bei der WM sah Lewandowski nicht gut aus. Die schlechte Statistik, die fehlende Moral, die Vorwürfe an die Mitspieler hinterher. Real Madrid wird das sicher kaum beeindrucken. Ein anderer angeblicher Wunschspieler der "Königlichen", Harry Kane, glänzt bislang. Harry Kane führt die Torschützenliste mit fünf Treffern an.
Den Bayern soll es recht sein: Lewandowski kann so früher ins Teamtraining einsteigen und ist für die kommende Saison bestens vorbereitet. Vielleicht ist er ja dann auch vorbereitet, wenn es darauf ankommt.