Paketposthalle München: Ein Ja zu den 155-Meter-Türmen

Der Stadtrat stimmt mehrheitlich dem Plan zur alten Paketposthalle zu. Doch es gibt auch immer noch Gegner.
Emily Engels
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Dreiklang aus liegender Paketposthalle und stehenden Türmen: Der Vorschlag des renommierten Architekturbüros Herzog & de Meuron wirkt wie eine moderne Basilika.
Visualisierung: Herzog & de Meuron Dreiklang aus liegender Paketposthalle und stehenden Türmen: Der Vorschlag des renommierten Architekturbüros Herzog & de Meuron wirkt wie eine moderne Basilika.

München - Für München außergewöhnliche städtebauliche Akzente könnte das Quartier in Neuhausen rund um die alte Paketposthalle bald setzen. Im wahrsten Sinne herausstechen würden die beiden Büro- und Wohntürme mit ihrer geschwungenen Form, aber vor allem auch mit ihrer Höhe von je 155 Metern.

Der Planungsausschuss des Stadtrats hat dem Konzept des Architektenbüros Herzog & de Meuron nun fast einheitlich zugestimmt. Die Büros sind unter anderem bekannt für die Allianz Arena und die Elbphilharmonie in Hamburg. Nur zwei Hände gingen bei der Abstimmung nicht hoch: die von Johann Sauerer (CSU) und die von Brigitte Wolf (Linke).

155-Meter-Türme als urbaner Mix aus Wohnen, Büros und Gastro

Sauerers Kritik: "Die beiden Türme stören die Sichtachse vom Westen in Richtung Innenstadt." Zudem sieht er ein Verkehrschaos auf das geplante Areal zukommen. Denn ein schlüssiges Konzept fehle noch.

87.000 Quadratmeter Grund soll das Areal insgesamt haben, in den Etagen der Türme ist ein urbaner Mix aus Wohnen, Büros, Hotel und Gastronomie geplant. Gewerbe, Appartements, Kitas und ein großes Altenheim sollen in der sechsstöckigen Randbebauung ebenfalls Platz finden.

Auch Stadträtin Anna Hanusch (Grüne) stimmt grundsätzlich für den Entwurf, ist aber der Meinung, dass die Bürger vorher mit einbezogen werden müssen. Sie sagt: "Der Hochhaus-Bürgerentscheid aus dem Jahr 2004 kann nicht einfach durch einen Stadtratsbeschluss außer Kraft gesetzt werden."

OB Reiter: "Ein guter Tag für die Stadtentwicklung"

FDP-Fraktionschef Michael Mattar sieht das anders: "Es kann nicht sein, dass man sich auf einen 15 Jahre alten Bürgerentscheid beruft." Begeistert von dem Konzept ist auch CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl. Er sagt: "Das geplante Areal ist ein hervorragendes Beispiel von moderner Architektur."

Und zudem bestehe das Konzept längst nicht nur aus den beiden Türmen. Die alte Paketposthalle werde gleichzeitig 365 Tage im Jahr für die Allgemeinheit freigemacht. "Oben oder im Keller würden Konzerte und Veranstaltungen stattfinden, im Erdgeschoss wäre eine riesige, überdachte Aufenthaltsfläche – eine einmalige Chance", findet Pretzl.

OB Dieter Reiter (SPD) sagt zum Beschluss des Stadtrats: "Ein guter Tag für die Stadtentwicklung. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies ein Quartier mit Vorzeigecharakter wird." Vor einer endgültigen Entscheidung werden jedoch noch die Ergebnisse der neuen Hochhaus-Studie abgewartet, die im November dem Stadtrat vorgestellt werden.

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