Ehrenmord-Prozess: Angeklagte schweigen vor dem Amtsgericht München
München - Es ist nicht nur ein eiskalter "Ehrenmord", welcher den drei Irakern Hikmat A. (49), seinem Bruder Askar I. (47) und dem Neffen Jerjis N. (44) vorgeworfen wird. Im Mai vergangenen Jahres sollen sie Salam S. in dessen eigener Wohnung hingerichtet haben. Der Grund? Er hatte vor Jahren eine Affäre mit Tschiman Y., der Frau seines Bruders und späteren Mörders Hikmat A.
Um die "Ehre" des Betrogenen wiederherzustellen, wurde innerhalb der Familie bereits seit längerem über einen Mord an Salam S. diskutiert.
Als sich Salam S. und seine Ex-Geliebte Anfang letzten Jahres erneut annähern, wird der grausame Plan in die Tat umgesetzt: Am Abend des 14. Mai dringen die Männer in die Wohnung von Salam S. ein. Drei Kopfschüsse später machten sie sich aus dem Staub, die Leiche lassen sie im Wohnzimmer liegen.
Mit Grillanzünder: Täter setzen Wohnung in Brand
Doch die Angst, aufzufliegen, lässt das Trio nicht los: Nur 24 Stunden später kommen die drei Männer mit flüssigem Grillanzünder und Einwegfeuerzeugen im Gepäck zurück und setzten den Tatort in Brand. Dass sich mindestens zwei Dutzend teils schlafende Menschen in dem Wohnhaus befanden, ist ihnen egal. Nur aufgrund mangelnder Sauerstoffzufuhr breitet sich der Brand nicht aus.
Das Trio wollte sich zum Prozessauftakt gestern nicht zum Vorwurf des gemeinschaftlichen Mordes und der besonders schweren Brandstiftung äußern. Der Prozess wird fortgesetzt.
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