Darum verzögert sich der Bau des SAP Gardens bis 2022

Der Bau des SAP Garden, der neuen Multifunktionsarena, verzögert sich. "Wir gehen von einer Eröffnung 2022 aus", sagt Bürgermeisterin Christine Strobl. Die Kosten steigen zudem gewaltig.
Matthias Kerber, Felix Müller |
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Red-Bull-Vertreter Schluder, Bayerns Hoeneß, Bürgermeisterin Strobl, SAP-Vorstand Leukert und Architekt Ammundsen (v.l.).
sampics/AK Red-Bull-Vertreter Schluder, Bayerns Hoeneß, Bürgermeisterin Strobl, SAP-Vorstand Leukert und Architekt Ammundsen (v.l.).

München - Eigentlich hätten sich die Granden der Stadt, des EHC Red Bull München und des FC Bayern Basketball längst im Olympiapark an der Stelle des alten Radstadions treffen, sich dort eine Schaufel schnappen, symbolisch ein bisschen Erde damit bewegen und dann äußerst fotogen in die Kameras lächeln sollen.

Es sollte die Geburtsstunde des SAP Garden sein. Schließlich hatten sie alle am 14. Februar bei der Vorstellung des Designs für die neue Multifunktionsarena, die der Red Bull-Konzern vollständig finanziert und bei der die Stadt (50 Jahre) und die Basketballer (15 Jahre) als Langzeitmieter fungieren, verkündet, dass im Sommer der Spatenstich für das 100-Millionen-Euro-Projekt sein sollte.

Doch nix ist passiert – und wie die AZ exklusiv erfuhr, wird auch noch eine gewisse Zeit nichts passieren. Der Hallenbau verzögert sich und damit auch die Fertigstellung.

SAP Garden: Eröffnung für 2022 geplant

Die Arena wird definitiv nicht mehr – wie eigentlich avisiert – zum Beginn der Eishockeysaison 2021/22 des EHC Red Bull München fertig. "Ich kann das bestätigen, dass wir inzwischen von einer Eröffnung 2022 ausgehen", sagte Sport-Bürgermeisterin und Olympiapark-Aufsichtsratschefin Christine Strobl (SPD) am Mittwoch der AZ.

Die Verzögerung bestätigte dann auch Red Bull auf AZ-Nachfrage: "Die Fertigstellung der neuen Heimspielstätte des dreifachen deutschen Eishockeymeisters Red Bull München ist für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant. Voraussetzung hierfür ist ein planmäßiger Verlauf der Bauabwicklung, der Baubeginn ist für den Jahresbeginn 2020 geplant. Die Red Bull Stadion München GmbH hat kürzlich den Bauantrag für die Baugenehmigung des SAP Gardens im Olympiapark offiziell eingereicht. Damit läuft das Bewilligungsverfahren des Projekts."

Also: Servus, 2021! Der EHC muss eine weitere Saison im traditionsreichen, aber in jeder Beziehung veralteten Bunker am Oberwiesenfeld verweilen. Anlass für die Verzögerung sollen nach AZ-Informationen Probleme mit kontaminiertem Grundwasser sein, die nicht schwerwiegend sind, aber eben zu einer Verzögerung geführt haben. Über die Gründe für die Verzögerung wollte Strobl sich aber nicht äußern. Im Januar werde aber – auf jeden Fall – mit dem Aushub begonnen.

Red-Bull-Vertreter Schluder, Bayerns Hoeneß, Bürgermeisterin Strobl, SAP-Vorstand Leukert und Architekt Ammundsen (v.l.).
Red-Bull-Vertreter Schluder, Bayerns Hoeneß, Bürgermeisterin Strobl, SAP-Vorstand Leukert und Architekt Ammundsen (v.l.). © sampics/AK

"Es ist schade, dass es sich verzögert", sagte Strobl: "Aber das ist vor allem ein Problem für Red Bull." Die Basketballer könnten im Audi Dome weiterspielen. "Wir haben immer gesagt, dass wir das Eis-Sportzentrum aufrechterhalten, bis die Halle fertig ist." Und Miete für die städtischen Nutzungen der neuen Halle zahle man ja erst, wenn sie tatsächlich in Betrieb sei.

Hallenbau wird deutlich teurer

Klar ist auch, dass der Hallenbau deutlich teurer wird. Zum einen wird in der Branche grundsätzlich für jedes verstrichene Jahr mit einer Kostensteigerung von mindestens drei Prozent kalkuliert, zudem sind große Extrakosten entstanden. Nach AZ-Informationen dürften sich die Kosten auf deutlich über 150 Millionen Euro summieren – anfangs waren 100 Millionen geplant. Red Bull wird in das Areal, das eine Bruttogeschossfläche von 62.500 Quadratmeter haben wird (das entspricht acht Fußballfeldern oder 32 Eishockey-Spielflächen) deutlich mehr investieren (müssen).

Die Zuschauerkapazität wird 11.500 Plätze betragen. Zudem wird es 1.000 Business-Seats und elf Logen mit 156 Plätzen geben. Der EHC wird all seine Heimspiele im Garden austragen, die Basketballer planen mit etwa 15 Partien pro Saison. Wenn die Halle mal steht – 2022. So heißt es – angelehnt an das legendäre Theaterstück von Samuel Beckett, zwar nicht Warten auf Godot, aber Warten auf den Garden.

Lesen Sie auch: Servus Europa: EHC München scheidet aus

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