Lkw-Unfall: Schweine auf Autobahn geschlachtet
Ein 73-Jähriger fährt mit seinem Lkw auf der A99 zu weit rechts und touchiert die Leitplanke. Der Sattelzug kippt um! An Bord: 670 Jungschweine, die teils sofort geschlachtet werden müssen.
Hohenbrunn - Blutiges Ende eines Tiertransports: Nach einem Lkw-Unfall auf der Autobahn 99 in Oberbayern sind rund 670 Ferkel an der Unfallstelle notgeschlachtet worden. Der 73-jährige Fahrer des Viehtransporters war in der Nacht auf Freitag kurz vor der Raststätte Vaterstatten (Landkreis Ebersberg) von der Fahrbahn abgekommen, wie die Polizei mitteilte. Der Lastwagen kippte in eine Böschung und blieb auf der Seite liegen.
Weil kein Ersatztransporter organisiert werden konnte und die Jungschweine die Minusgrade nicht lange überlebt hätten, wurde auf Anordnung der Amtstierärztin umgehend mit der Schlachtung begonnen. Mehrere Metzger aus der Umgebung wurden dazu aus dem Bett geklingelt und zur Unfallstelle gerufen.
Bei der mehrstündigen Massenschlachtung sei alles nach Vorschrift gelaufen, sagte eine Sprecherin des Landratsamts. Die Tiere wurden zunächst betäubt und anschließend getötet. Aufgrund des in der Stresssituation beim Unfall ausgestoßenen Adrenalins sei das Fleisch nicht mehr verwertbar.
Ursprünglich sollten die Ferkel aus Dänemark zur Mast nach Italien transportiert werden. Die Kadaver werden in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt.
Wegen der Bergung des Sattelzugs wurde die A 99 in Richtung Salzburg für mehrere Stunden komplett gesperrt. Ermittlungen gegen den 73-jährigen Fahrer oder das Unternehmen wurden nicht eingeleitet. Ein Polizeisprecher sagte, der Unfall sei wegen eines Fahrfehlers geschehen, der jedem hätte passieren können. Es entstand ein Sachschaden im sechsstelligen Bereich.
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