403 Schanigärten in München: Kommen noch mehr?
München - Mal sind sie mit Blumentrögen oder Lampions eingerahmt, mal mit einem Holzzaun umrahmt, mit rotem Teppich unterlegt oder auf Paletten gebaut: Es ist eine Freude, entlang der neuen Freischankflächen zu flanieren, die die Stadt bis Dienstag 403 corona-gebeutelten Münchner Wirten genehmigt hat – auf den Parkplätzen direkt vor der Wirtschaft. Piazza-Gefühl in Tempo-30-Zonen – wunderbar.

Aktuell 4.200 zusätzliche Sitzplätze genehmigt
Dass diese Schanigärten auch für nächsten Sommer (und überhaupt am liebsten für immer) erhalten werden, das wünschen sich immer mehr Münchner. Und es sieht ganz danach aus, dass es genau so kommt. In der AZ hat am Dienstag Münchens neue grüne Bürgermeisterin Katrin Habenschaden erklärt, sie unterstütze diesen Gedanken sehr gern. Genauso sehen es die Rathaus-Koalitionspartner von der SPD: "Die neuen Flächen kommen so gut an, dass sich wohl niemand in der Stadt mehr vorstellen mag, dass wir das wieder abschaffen", sagt SPD-Co-Fraktionschefin Anne Hübner. Sie könne sich sogar vorstellen, dass künftig noch mehr Wirte Schanigärten haben. "Dann nämlich, wenn mehr 50er-Zonen zu 30er-Zonen werden."

Auch die CSU will die Schanigärten dauerhaft erhalten. "Wir haben das ja schon sehr früh gefordert", sagt Fraktionschef Manuel Pretzl, "weil die zusätzlichen Freischankflächen viel Lebensqualität bieten." Seit dem Stadtratsbeschluss im Mai hat die Stadt 908 Parkplätze in Freischankflächen umgewandelt, damit die Wirte die Umsatzeinbußen in der Coronakrise zumindest etwas ausgleichen können. Das KVR meldet auf AZ-Anfrage, dass aktuell 4.200 zusätzliche Sitzplätze genehmigt sind.
Aus Sicherheitsgründen können Wirte aber nur dort Schanigärten beantragen, wo Tempo 30 gilt und Parkplätze direkt an Gehwege angrenzen. Nicht aber fünf Meter vor und hinter Straßeneinmündungen, Zebrastreifen, Ampeln oder Bushaltestellen oder an Feuerwehr-Anfahrtszonen.