Mal schockierend, mal komisch: Die besten DDR-Filme

Die filmische Aufarbeitung der DDR ist relativ übersichtlich. Gerade mal eine Handvoll Produktionen kann wirklich überzeugen. Hier erfahren Sie, welche Streifen Sie sehen sollten.
(mih/spot) |
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Es war einmal eine Mauer: Nur wenige Filme über das Leben in der DDR und den Zusammenbruch des SED-Regimes können Publikum und Kritiker gleichermaßen überzeugen.
ddp images Es war einmal eine Mauer: Nur wenige Filme über das Leben in der DDR und den Zusammenbruch des SED-Regimes können Publikum und Kritiker gleichermaßen überzeugen.

Zum 25-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit am 3. Oktober blicken wir auf gelungene cineastische Aufarbeitungen der DDR zurück. Gute Filme über die Geschichte des Unrechtsstaats müssen dabei nicht zwingend ernst sein.

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"Good Bye, Lenin"

 

Daniel Brühl als besorgter Sohn in "Good Bye, Lenin" Foto:ddp images

 

Die alleinerziehende Mutter Christiane (Katrin Sass), eine verdiente Aktivistin der DDR und Gorbatschow-Anhängerin, ist kurz vor dem Mauerfall ins Koma gefallen und wacht erst acht Monate später auf. Die historischen Veränderungen hat sie regelrecht verschlafen. Und da jede Aufregung für sie lebensbedrohlich sein kann, lässt Sohn Alex (Daniel Brühl) auf 79qm Plattenbau den real existierenden Sozialismus wieder auferstehen. "Good Bye, Lenin" räumte bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises insgesamt neun Trophäen ab und war sogar für den Golden Globe als bester ausländischer Film nominiert.

 

"Das Leben der Anderen"

 

"Das Leben der Anderen" war ein kultureller wie kommerzieller Erfolg. Der Film wurde mit Preisen überhäuft (u.a. den Oscar als bester fremdsprachiger Film). Foto:ddp images

 

Der Stasi-Hauptmann Wiesler (Ulrich Mühe) erhält den Auftrag, den erfolgreichen Schriftsteller Georg Dreymann (Sebastian Koch) und dessen Lebensgefährtin, die bekannte Theaterschauspielerin Christa-Maria Sieland (Martina Gedeck), auszuspionieren. Doch was als kühl kalkulierter, Karriere fördernder Spitzeldienst geplant war, stürzt Wiesler zusehends in einen schweren moralischen Konflikt: Durch die Beschäftigung mit dem Leben dieser "anderen" Menschen, mit Kunst und Literatur, lernt er Werte wie freies Reden und Denken kennen, die ihm bislang fremd waren.

 

"Bornholmer Straße"

 

Szene aus dem Film "Bornholmer Straße": Immer mehr DDR-Bürger versammeln sich vor der Grenzübergangsstelle Foto:MDR/UFA

 

Die Tragikomödie "Bornholmer Straße" erzählt die Nacht des Mauerfalls aus der Perspektive eines Grenzers. Günther Schabowski verkündet, dass alle DDR-Bürger ab sofort Reisefreiheit haben. Harald Schäfer (Charly Hübner), Leiter des Grenzübergangs Bornholmer Straße, erfährt dies durch eine Fernsehübertragung in der Kantine. Schäfer ist befremdet, denn er ist überzeugt von seinem Staat, der DDR. Er ist unsicher, was aus Schabowskis Mitteilung folgt. Als diensthabender Oberstleutnant braucht Schäfer Anweisungen für die weiteren Grenzkontrollen. Doch während sich immer mehr Ausreisewillige vor dem Schlagbaum sammeln, tauchen sämtliche Vorgesetzte Schäfers und sogar die zuständigen Ministerien ab. Schäfer erhält keine Antworten und trifft die Entscheidung seines Lebens.

 

"Jenseits der Mauer"

 

Friedemann Fromms "Jenseits der Mauer" lässt einen als Zuschauer nicht kalt Foto:Universum Film GmbH

 

Heike und Ulrich Molitor (Katja Flint und Edgar Selge) werden bei einem Fluchtversuch in den Westen gefasst. Nach ihrer Verurteilung stehen beide vor einer ausweglosen Entscheidung: Sie können mit ihrem siebenjährigen Sohn Klaus in die BRD ausreisen, ihre zweijährige Tochter Miriam aber muss in der DDR zurückbleiben und wird zur Adoption freigegeben. Verweigern die Molitors die Zwangsadoption, bleiben beide für Jahre im Gefängnis und ihnen würden beide Kinder weggenommen. Der 90-minütige Fernsehfilm hebt sich wohltuend von zu vielen x-beliebigen Filmen über die letzten Tage der DDR ab.

 

"Sonnenallee"

 

Mit einem Hohelied auf die Jugend in der DDR gelang Leander Haußmann 1999 sein Durchbruch. Foto:Universum Film

 

Die DDR in den 70er-Jahren. Micha Ehrenreich (Alexander Scheer) wohnt in einer Straße, deren längeres Ende im Westen und deren kürzeres Ende im Osten liegt: die Sonnenallee. Micha ist 17, er liebt Pop-Musik und Coca Cola. Sein Berufsziel ist es, Pop-Star zu werden. Und: Er ist verliebt. In die unbeschreibliche, sagenhafte, unerreichbare Miriam (Teresa Weißbach). Micha legt ihr sein Leben zu Füßen und lernt dabei, es in die eigene Hand zu nehmen.

 

"Der Tunnel"

 

Heino Ferch gewann 2001 für den Film den Bayerischen Fernsehpreis Foto:Universum Film

 

Der Schwimmmeister Harry Melchior (Heino Ferch), der die menschenverachtenden Machenschaften der Stasi aus vierjähriger Haft kennt, will nicht den Rest seines Lebens hinter einer Mauer verbringen. So folgt er seinem Freund, dem Bauingenieurstudenten Matthis Hiller (Sebastian Koch). Die Wiedersehensfreude ist jedoch getrübt durch die Sehnsucht nach Lotte und Carola - Harrys über alles geliebter Schwester und Matthis schwangerer Freundin, die bei ihrem gemeinsamen Fluchtversuch zurückblieb. Ihr aberwitziger Plan entspricht der grotesken Situation: Mit einem Tunnel wollen sie die monströsen Grenzanlagen unterwandern. Doch die titanische Leistung geht über ihre Kräfte.

 

 

 

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