Zwölf Häuser stehen zur Wahl: Der Abriss des Jahres wird gesucht
Um auf die Bedeutung des Denkmalschutzes aufmerksam zu machen, sucht der Bayerische Landesverein für Heimatpflege den "Abriss des Jahres" 2022. Unter zwölf Gebäuden, die auf der Webseite heimat-bayern.de und teils auf dieser Seite abgebildet sind, kann der bitterste Verlust gewählt werden, wie der Verein kürzlich mitteilte.
Abriss trotz Denkmalschutz – ein Desaster
Denn der Denkmalschutz sei in Vergessenheit geraten und viel zu oft ignoriert worden. "Wir beobachten mit großer Sorge, dass Denkmäler und auch ältere Gebäude, die nicht auf der Denkmalliste stehen, viel zu stiefmütterlich behandelt werden", sagt Rudolf Neumaier. Dabei sei unsere Baukultur für Bayern ebenso bedeutend wie Bräuche, Mundart und Trachten, so der Geschäftsführer des Landesvereins weiter.
Große kulturelle Bedeutung von Denkmälern
Bei Eigentümern, Investoren, Behörden und in der Politik fehle oft das Bewusstsein für die große kulturelle Bedeutung von Denkmälern. "Man lässt erhaltenswerte Gebäude verfallen, bis sie nicht mehr zu retten sind." Mit dieser – mit einem Augenzwinkern zu betrachtenden – Abstimmaktion, wie Neumaier der AZ erklärt, wolle man deshalb nun ein Zeichen setzen.
Der Vorsitzende des Landesvereins, Olaf Heinrich, plädiert zudem dafür, die Denkmaldefinition zu erweitern: "Wenn zum Beispiel auch identitätsstiftende Gebäude auf die Denkmalliste kommen können, bieten sich den Eigentümern solcher Immobilien wesentlich bessere Chancen auf finanzielle Förderung." Abgesehen vom baukulturellen Aspekt sei es zudem ökologischer, Gebäude zu erhalten.
Teilnehmer können per Mail (info@heimat-bayern.de) bis zum 9. Januar 2023 ihren Abriss-"Favoriten" nennen und sogar etwas gewinnen: "Das Burggütl" – das Buch erzählt die Geschichte des Denkmals.
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