Zwölf Häuser stehen zur Wahl: Der Abriss des Jahres wird gesucht

Historische Gebäude, die einfach plattgemacht werden – das ärgert Heimatpfleger. Nun haben sie zwölf Fälle zusammengetragen.
Leonie Fuchs |
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Schloss Mengkofen in Niederbayern, ein ehemaliges Kloster, steht nur zum Teil unter Denkmalschutz. Bereiche des Gebäudes wurden entfernt, da es als Reha-Klinik umfunktioniert werden soll.
K. Lackerbeck/Wikipedia 6 Schloss Mengkofen in Niederbayern, ein ehemaliges Kloster, steht nur zum Teil unter Denkmalschutz. Bereiche des Gebäudes wurden entfernt, da es als Reha-Klinik umfunktioniert werden soll.
Das ehemalige Verdi-Heim in Kochel am See wurde 1930 von Architekt Emil Freymuth im Bauhaus-Stil erbaut - und im April 2022 abgerissen. Der Grundeigentümer plant auf der Fläche nun ein Hotel.
Birgitt Borio 6 Das ehemalige Verdi-Heim in Kochel am See wurde 1930 von Architekt Emil Freymuth im Bauhaus-Stil erbaut - und im April 2022 abgerissen. Der Grundeigentümer plant auf der Fläche nun ein Hotel.
Die Alte Landwirtschaftsschule in Bruck wird abgerissen. Der Bau aus den 50er-Jahren war durch einen mutwillig gelegten Wasserschaden unbrauchbar geworden.
6 Die Alte Landwirtschaftsschule in Bruck wird abgerissen. Der Bau aus den 50er-Jahren war durch einen mutwillig gelegten Wasserschaden unbrauchbar geworden.
Bis etwa 1930 war das Uppenborn-Wasserkraftwerk (Kreis Freising) die erste größere Anlage, die Strom für München erzeugte. Es stand nicht auf der Denkmalliste - im November kamen die Abrisskräne.
Johann Zehentner 6 Bis etwa 1930 war das Uppenborn-Wasserkraftwerk (Kreis Freising) die erste größere Anlage, die Strom für München erzeugte. Es stand nicht auf der Denkmalliste - im November kamen die Abrisskräne.
Schloss Mengkofen in Niederbayern, ein ehemaliges Kloster, steht nur zum Teil unter Denkmalschutz. Bereiche des Gebäudes wurden entfernt, da es als Reha-Klinik umfunktioniert werden soll.
K. Lackerbeck/Wikipedia 6 Schloss Mengkofen in Niederbayern, ein ehemaliges Kloster, steht nur zum Teil unter Denkmalschutz. Bereiche des Gebäudes wurden entfernt, da es als Reha-Klinik umfunktioniert werden soll.
Bis etwa 1930 war das Uppenborn-Wasserkraftwerk (Kreis Freising) die erste größere Anlage, die Strom für München erzeugte. Es stand nicht auf der Denkmalliste - im November kamen die Abrisskräne.
Johann Zehentner 6 Bis etwa 1930 war das Uppenborn-Wasserkraftwerk (Kreis Freising) die erste größere Anlage, die Strom für München erzeugte. Es stand nicht auf der Denkmalliste - im November kamen die Abrisskräne.

Um auf die Bedeutung des Denkmalschutzes aufmerksam zu machen, sucht der Bayerische Landesverein für Heimatpflege den "Abriss des Jahres" 2022. Unter zwölf Gebäuden, die auf der Webseite heimat-bayern.de und teils auf dieser Seite abgebildet sind, kann der bitterste Verlust gewählt werden, wie der Verein kürzlich mitteilte.

Abriss trotz Denkmalschutz – ein Desaster

Denn der Denkmalschutz sei in Vergessenheit geraten und viel zu oft ignoriert worden. "Wir beobachten mit großer Sorge, dass Denkmäler und auch ältere Gebäude, die nicht auf der Denkmalliste stehen, viel zu stiefmütterlich behandelt werden", sagt Rudolf Neumaier. Dabei sei unsere Baukultur für Bayern ebenso bedeutend wie Bräuche, Mundart und Trachten, so der Geschäftsführer des Landesvereins weiter.

Große kulturelle Bedeutung von Denkmälern

Bei Eigentümern, Investoren, Behörden und in der Politik fehle oft das Bewusstsein für die große kulturelle Bedeutung von Denkmälern. "Man lässt erhaltenswerte Gebäude verfallen, bis sie nicht mehr zu retten sind." Mit dieser – mit einem Augenzwinkern zu betrachtenden – Abstimmaktion, wie Neumaier der AZ erklärt, wolle man deshalb nun ein Zeichen setzen.

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Der Vorsitzende des Landesvereins, Olaf Heinrich, plädiert zudem dafür, die Denkmaldefinition zu erweitern: "Wenn zum Beispiel auch identitätsstiftende Gebäude auf die Denkmalliste kommen können, bieten sich den Eigentümern solcher Immobilien wesentlich bessere Chancen auf finanzielle Förderung." Abgesehen vom baukulturellen Aspekt sei es zudem ökologischer, Gebäude zu erhalten.

Teilnehmer können per Mail (info@heimat-bayern.de) bis zum 9. Januar 2023 ihren Abriss-"Favoriten" nennen und sogar etwas gewinnen: "Das Burggütl" – das Buch erzählt die Geschichte des Denkmals.

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