Zwischen zwei Stühlen

FÜRTH - Greuther Fürth und das kroatisches U-21-Team: Ivo Ilicevic mit Doppelbelastung. Darum sitzt der Stürmer bei Trainer Möhlmann derzeit auf der Bank. "Die Spiele, das Fliegen - zuviel für Ivo."
Schnell, zweikampfstark, enormer Zug zum Tor: Eigentlich bringt Ivo Ilicevic alles mit, was sich ein Trainer so wünscht. Eigentlich. Denn während der offensive Mittelfeldspieler in der Vorbereitung bei Greuther Fürth noch bester Mann war, hängt er jetzt durch. Nach seinem schwachen Liga-Start wurde er beim dritten Zweitliga-Akt gegen den FSV Frankfurt letzten Sonntag von Benno Möhlmann auf die Bank verbannt.
Was ist nur los mit Ivo? Das weiß er selber nicht: „Ich bin fit, finde nicht, dass ich so schlecht gespielt habe.“ Die sportliche Leitung glaubt dagegen, die Ursache für Ilicevics Leistungsabfall zu kennen: die Doppelbelastung wegen seiner Einsätze für das kroatische U21-Team. „Grundsätzlich unterstütze ich internationale Einsätze“, betont Möhlmann. Fügt aber hinzu: „Es war sicher nicht glücklich, dass Ivo, als wir am Freitag zuhause gegen St. Pauli gespielt haben, am Mittwoch zuvor für seine Heimat im Einsatz war.“ Noch kritischer sieht den Fall Bennos Assistent Mirko Reichel: „Die Spiele, das viele Fliegen, das ist zu viel für Ivo.“
Stammplatz beim Kleeblatt noch nicht in Sicht
Ilicevic will dies nicht wahrhaben, ist schon wieder auf dem Balkan unterwegs. Weil am Freitag die nächste Partie in der EM-Qualifikation gegen Albanien ansteht. Am nächsten Dienstag heißt der Gegner Italien, am Mittwoch schnell wieder zurück nach Fürth – per Flieger natürlich. Kommt doch am Sonntag TuS Koblenz in den Ronhof.
Immerhin hat auch schon Kroatiens Nationaltrainer Slaven Bilic bei seinem Jungstar angeklopft. „Ich habe gerade erst mit ihm gesprochen. Er hat zu mir gesagt, dass er mich intensiv beobachtet“, erzählt Ivo stolz. Grundsätzlich traut auch Möhlmann seinem Schützling den Sprung ins kroatische A-Team zu: „Wenn er es schafft bei uns konstante Leistungen zu zeigen, ist Ivo ruckzuck mit dabei.“ Dafür müsste er allerdings erst seinen Stammplatz beim Kleeblatt zurückerobern – und danach sieht es für den Vielflieger im Moment nicht aus. KK