Zweite Liga: Möhlmanns Fragezeichen
Wundertüte Fürth: Wie stark ist der neue Kader tatsächlich?
FÜRTH „Der Kader ist sehr gut aufgestellt“, lobte Trainer Benno Möhlmann nach dem Aufgalopp seine Fürther, die den 13. Anlauf Richtung Erste Liga starten. Möhlmann muss es wissen, er kennt sich lange genug im Geschäft und speziell in der Zweiten Liga aus. Dennoch stehen auch heuer wieder etliche Fragezeichen hinter dem Fürther Kader.
Auf Fejzic kann sich Möhlmann verlassen
Tor: Stephan Loboué hat bewiesen, dass er ein starker Zweitliga-Keeper ist. Vertreter Jasmin Fejzic lieferte bei den Fürther Amateuren bereits den Nachweis, dass sich Benno auf ihn verlassen kann und überzeugte auch während seiner Zeit in Braunschweig. Also: kein Probleme im Kasten.
Abwehr: Für Routinier Daniel Felgenhauer (zurück nach Ahlen) soll es nun Kim Falkenberg auf rechts richten. Der kommt aus Oberhausen, wo er eine solide Saison bestritt. Mit Jan Mauersberger, Marino Biliskov und Asen Karaslavov stehen in der Innenverteidigung die bekannten Protagonisten zur Verfügung, die in der abgelaufenen Saison, als es darauf ankam, nicht wirklich sattelfest waren. Christian Rahn auf links überzeugte dagegen durchgehend. Im Abwehrzentrum dagegen bleibt ein kleines Fragezeichen, weil Biliskov (33) nicht jünger wird und das Potenzial von Mauersberger noch nicht ausgeschöpft scheint.
Keine Alternative zu Fürstner
Mittelfeld: Die größte Baustelle. Mit Thorsten Burkhardt (nach Aachen), Thomas Wörle (Immunschwäche) und Alex Voigt (FSV Frankfurt) sind Möhlmann alle „Sechser“ flöten gegangen. Nachfolger Stephan Fürstner (vom FC Bayern II) betritt Neuland. Eine Alternative zu Fürstner hat Möhlmann bislang nicht. Damit nicht genug. Ob Youssef Mokhtari als neuer Regisseur das laufintensive Spiel der Möhlmänner verkraftet, ist mehr als fraglich. Zudem gingen mit Charles Takyi (St. Pauli) und Ivo Ilicevic (Kaiserslautern) noch zwei Stammkräfte verlustig. Kompensiert werden soll dies aus den eigenen Reihen, mit Stephan Schröck, Marco Caligiuri, Bernd Nehrig oder Sercan Sararer. Ob’s klappt?
Platz neben Allagui ist noch frei
Sturm: Die größte Wundertüte. Cidimar (vereinslos), Aleks Kotuljac (Osnabrück) und Stefan Reisinger (Freiburg) haben sich verabschiedet. Mit dem erst 19-jährigen Dani Shahin (HSV), Christopher Nöthe (Oberhausen) und Marco Sailer (Aalen) kamen drei Liga-Frischlinge, sowie die Eigengewächse Nicolai Müller (war an Sandhausen ausgeliehen) und Edgar Prib (bisher Fürth II). Von dem Quintett ist der 21-jährige Nöthe mit seinen 14 Zweitligaspielen (fünf Tore) schon der „Routinier“. Wer letztlich den Platz neben dem letzten Verbliebenen, Sami Allagui, bekommt, bleibt abzuwarten. Ebenso, welcher der Fünf überhaupt in der Liga zurecht kommt. Will heißen, viele Fragezeichen.
Am Ball zu besichtigen sind alle Möhlmänner heute, 18.30 Uhr, beim ASV Fürth in der Magazinstraße. ERG