Zwei Tote am Wochenende in Bayerns Bergen

Die Bayerischen Bergwachten hatten am Wochenende viel zu tun. Zwei tödliche Unfälle ereigneten sich allein rund um Berchtesgaden, in der Watzmann-Ostwand stürzte ein Wanderer ab. Zudem gab es viele Verletzte.
von  az
Der Watzmann und seine Umgebung ist eine bei Wanderern sehr beliebtes Ziel.
Der Watzmann und seine Umgebung ist eine bei Wanderern sehr beliebtes Ziel. © Bergwacht Berchtesgaden

Berchtesgaden - Das schöne Wetter und das dazu passende verlängerte Wochenende trieb viele Wanderer von Freitag bis Montag in Bayerns Berge. Doch nicht alle Ausflüge endeten mit einer Hütteneinkehr oder einer verdienten Maß im Biergarten abends: Zwei tödliche Unfälle ereigneten sich allein im Bereich der Berchtesgadener Bergwachtler.

Am Sonntag waren drei Freunde aus Jena in der Watzmann-Ostwand unterwegs. Die beliebte Route auf den Gipfel ist nicht ganz einfach, selbst für erfahrene Berggeher. Die drei Freunde waren ohne Sicherheitsausrüstung unterwegs, sie verstiegen sich, am Ende stürzte einer der drei tödlich ab.

Am Sonntag und am Montag stürzen Wanderer ab

Bereits am Sonntagmorgen musste die Bergwacht Ramsau und die Besatzung von "Christoph 14" zu einem verstiegenen Bergsteiger zwischen Wimbachtal und Steintalhörndl (Hochkalter) ausrücken, der den Steig in Richtung Sittersbachscharte aus den Augen verloren hatte und in rund 1.600 Metern Höhe im absturzgefährlichen Gelände festsaß. Die Pilotin konnte im Schwebeflug anlanden, einen Bergretter absetzen, beide aufnehmen und sicher ins Tal fliegen.

Lesen Sie hier: Wer Bock hat: Bitte melden!

Am Montag dann war die Bergwacht wieder gefordert, auch an diesem Tag gab es ein Todesopfer zu beklagen. Gegen 10 Uhr ging ein Notruf aus der Almbachklamm ein, wo rund 100 Meter unterhalb der Einmündung des Wegs vom Almberg ein 57-jähriger Wanderer aus Niederbayern bewusstlos zusammengebrochen war.

Wiederbelebungsmaßnahmen umsonst

Da zunächst nicht klar war, wo genau zwischen Maria Gern und Ettenberg sich der Einsatzort befindet, rückten sowohl die Bergwacht Berchtesgaden mit E-Bikes und die Bergwacht Marktschellenberg von zwei verschiedenen Seiten aus an; zusätzlich waren ein Notarzt und der Traunsteiner Rettungshubschrauber unterwegs.

Die Einsatzkräfte fanden den bewusstlosen und nach einem Sturz am Kopf verletzten Patienten, versuchten ihn wiederzubeleben, mussten aber nach einiger Zeit ergebnislos abbrechen. Der Verstorbene wurde von der Bergwacht geborgen und per Polizeihubschrauber mit der Rettungswinde aufgenommen und ausgeflogen. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht wurde zur Betreuung der Ersthelfer und eventueller Angehöriger angefordert.

Viele Wanderer mussten ausgeflogen werden. Foto: Bergwacht Berchtesgaden

Insgesamt musste die Bergwacht am langen Wochenende zudem zehn Verletzte oder vor Erschöpfung nicht mehr weiter kommende Bergwanderer retten - ein ungewöhnlich hohes Aufkommen.

 

 

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