Zwei neue Stars für den Club?

Bremens Jurica Vranjes (29) und der gebürtige Neumarkter Michael Görlitz (22) von Schwedens Traditionsklub Halmstads BK sind am Valznerweiher als Neuzugänge im Gespräch
NÜRNBERG In der Ruhe liegt die Kraft. Konzentriert, aber nicht hektisch gehen der neue Club-Trainer Dieter Hecking und Manager Martin Bader „alle Detailfragen an, die den Kader betreffen“, sagt Bader. Im Klartext: Zwei bis drei potenzielle Verstärkungen sollen her, darunter auch ein alter Bekannter: Michael Görlitz (22), der bis 2002 in der FCN-Jugend kickte, über Bayern München bei Halmstads BK landete – und mittlerweile ein Super-Star in Schweden ist.
Schnappt sich Bader den deutschen Carlos Tevez?
Den Namen Görlitz hat Bader nicht erst seit der Lektüre von „Sport-Bild“ auf dem Schirm. Er antwortet jedoch wie gewohnt: „Zu Namen sage ich nichts. Es könnte sein, dass wir die komplette Wechselfrist bis Ende Januar ausschöpfen, bis alle Entscheidungen gefallen sind.“
Görlitz wurde, obwohl nur beim Liga-13. beschäftigt, von den schwedischen Fans zum besten Spieler der Saison gewählt, war in Halmstad an 16 von 29 Saisontoren (drei Treffer, 13 Vorlagen) beteiligt. An Vorschusslorbeeren mangelt es dem Mittelfeldspieler nicht: bärenstark im Dribbling, tolle Übersicht, trotz bescheidenem Gewicht (68 kg) robust in Zweikämpfen. Insider schwärmen, er wäre gar eine Kopie von Carlos Tévez (Manchester City).
Allerdings hat Hecking bereits registriert, dass er in der Offensive ein Überangebot hat und eher in Sachen Defensive Handlungsbedarf besteht. Was einen Görlitz, wenn zu vernünftigen Konditionen zu haben, nicht ausschließt. Während Hoffenheims vorzugsweise auf der Bank schmorender Kapitän Per Nilsson als Innenverteidiger ausscheidet (rund zwei Millionen Euro Ablöse), könnte Jurica Vranjes von Werder Bremen zum Schnäppchen werden. Der Defensiv-Allrounder (29) spielt an der Weser keine Rolle mehr. Er könnte bei einer von den Werder-Machern angedachten Vertragsauflösung gar zum Nulltarif wechseln.
Der Club muss erstmal ausmisten
Fakt ist aber auch: Will der finanziell angeschlagene Club den Abstiegskampf mit neuer Qualität angehen, müssen diverse „Nebendarsteller“ erst ihre fehlende Perspektive verinnerlichen und sich einen neuen Arbeitgeber suchen.
Hecking hat eine klare Erwartungshaltung, wenn er die Profis am kommenden Montag zum um fünf Tage vorgezogenen Trainingsstart erstmals persönlich begrüßen wird: „Ich will von jedem einzelnen eine klare Aussage, ob er sich zutraut, uns helfen zu können.“ An potenziellen Nachfolgern mangelt es jedenfalls nicht. Markus Löser