Zwei Meister-Segler

Jubel in Nürnberg beim "Yachtklub Noris": Jens Thoma und Simon Woop holten den deutschen Titel in der 29er-Klasse. Jetzt zur Kieler Woche und dann wollen die Franken einen Startplatz bei der Europameisterschaft.
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Sekt für die Sieger: Jugendleiter Günther Schlegel freut sich mit den deutschen Meistern Simon Woop und Jens Thoma sowie Yachtklub-Präsident Peter Hertlein (v.l.).
Klaus Schillinger Sekt für die Sieger: Jugendleiter Günther Schlegel freut sich mit den deutschen Meistern Simon Woop und Jens Thoma sowie Yachtklub-Präsident Peter Hertlein (v.l.).

NÜRNBERG - Jubel in Nürnberg beim "Yachtklub Noris": Jens Thoma und Simon Woop holten den deutschen Titel in der 29er-Klasse. Jetzt zur Kieler Woche und dann wollen die Franken einen Startplatz bei der Europameisterschaft.

Nürnberg und Segeln? Mit dem Wassersport hat die Frankenmetropole so viel zu tun wie England mit Skispringen. Also nichts. Wäre da nicht der kleine, aber feine Yachtclub Noris am Dutzendteich. „Mit Jörg Spengler haben wir sogar schon einen Weltmeister herausgebracht“, erinnert sich Präsident Peter Hertlein stolz an die goldenen Zeiten.

1975 war das. Seitdem herrschte in Sachen Titel eher Flaute am Dutzendteich. Bis jetzt. Da kehrten Jens Thoma (18) und Simon Woop (17) als frisch gebackene Deutsche Meister in der 29er-Klasse zurück in das Bootshaus gegenüber der Kongresshalle. Mit fünf Siegen in 14 Rennen holten sich die beiden auf dem Zwischenahner Meer, dem drittgrößten See Niedersachsen, den Titel.

Nur zwei Mal Training die Woche

Dabei hatte die Regatta für die beiden Nürnberger mit einem Schock bzw. Schiffbruch begonnen: „Beim ersten Rennen sind wir vor dem Start gleich mal gekentert“, lacht Jens. Aber die Bedingungen auf dem Binnengewässer kamen dem eingespielten Team entgegen: „Toller Wind, Sonne, es war traumhaftes Segelwetter.“

Und Steuermann Jens und sein Vorschoter Simon kämpften sich heran und gewannen den zweiten Durchlauf gegen die starke Konkurrenz. Die Favoriten kommen halt doch eher aus den Segelhochburgen in Norddeutschland. Jens: „Die sind jeden Tag auf dem Wasser, wir trainieren vielleicht zweimal in der Woche.“

Denn die Zeit ist knapp bei dem Großhandelskaufmann und seinem Kumpel. Gymnasiast Simon muss sich jetzt in der zwölften Klasse langsam auf das Abitur vorbereiten. Umso mehr waren die beiden Feierabend–Segler von ihrem Erfolg überrascht: „Wir haben damit wirklich nicht gerechnet. Wir haben gedacht, vielleicht könnte bei den ersten Fünf etwas gehen.“

Das Ziel: Ein Startplatz bei der EM

Die nächsten Ziele stehen auch schon fest: Demnächst wollen sich die beiden im 49er, der nächsthöheren Segel-Klasse versuchen. Dann stehen noch einige Regatten wie die Kieler Woche an. Und vielleicht winkt irgendwann ja sogar ein Startplatz bei den Europameisterschaften. Das wäre natürlich ein Riesensprung für die Franken.

Möglich ist alles. Denn Jens hat mittlerweile einen ganz entscheidenden Vorteil Nürnbergs gegenüber den bekannten, großen Segelrevieren ausgemacht: „Hier kann man mit der Straßenbahn zum Training fahren. Welche andere Stadt hat das schon?“ KK

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