Zurück zu den Wurzeln
NÜRNBERG - Eine Pflichtaufgabe wartet auf die Club-Handballerinas im Pokal. Trainer Müller sieht »kein Motivationsproblem« vor dem Spiel in Dortmund - und mahnt seine Mädchen.
Diesmal tut’s auch der Reisebus. In den Flieger steigen, wie für ihre kommenden Champions-League-Spiele in Russland und Rumänien, müssen die Club-Girls am Mittwoch nicht. Wichtig ist das Viertelfinalspiel im DHB-Pokal bei Borussia Dortmund trotzdem.
Im Ruhrpott wollen Nürnbergs Handballerinnen ihr Ticket für das Turnier der „Final Four“ lösen. „Es ist unser erklärtes Ziel, nach Riesa zu kommen“, bekräftigt Trainer Herbert Müller. Dort treffen die letzten vier Mannschaften am 11. und 12. April aufeinander. Titelverteidiger HC Leipzig ist bereits qualifiziert. Die anderen Halbfinalisten werden zwischen dem HC Frankfurt/Oder und Bayer Leverkusen (heute, 19.30 Uhr) sowie zwischen Blomberg-Lippe und TuS Metzingen (5. März) ausgespielt.
Mit dem Spitzenreiter der Zweiten Bundesliga Nord haben die favorisierten Club-Girls, so scheint es, einen lösbaren Gegner erwischt. Doch Müller mahnt seine Mädchen, die Dortmunderinnen nicht zu unterschätzen: „Das ist eine Traditionsmannschaft, die in die Erste Liga gehört.“ Für ihn steht fest, dass der BVB in der nächsten Saison wieder im Oberhaus mitmischen wird.
„Das ist ein sehr erfahrenes Team. Gewinnen können wir nur, wenn wir die richtige Einstellung mitbringen“, sagt Müller. Daran zweifelt der Trainer bei seinen Mädels aber nicht: „Sie waren beim Wurftraining voll bei der Sache.“ Kein Motivationsproblem also? „Auf keinen Fall“, beteuert Ania Rösler. „Wir wollen allen beweisen, dass wir auch gegen einen Zweitligisten 60 Minuten lang konstant Leistung bringen können, ohne dass sich ein Schlendrian einschleicht“.
Müller fürchtet, dass die Kraft seiner Mannschaft nachlassen könnte. Und zugegeben: Optimal war die Vorbereitung auf das heutige Viertelfinale nicht. Nach der 31:39-Schlappe gegen Lada Togliatti am Samstag blieb kaum Zeit für Regeneration und Taktik. Vor allem nicht für Franziska Beck und Kerstin Wohlbold, die beim gestrigen Training fehlten. Beide waren mit der Universität beim Skifahren.
Ob Maja Sommerlund am Mittwoch spielen kann, war bis kurz vor der Abreise am Mittag noch offen. Die Kreisläuferin plagt seit Samstag ein Muskelfaserriss in der Wade.
Anna Ermann