Zugspitze: Planen sollen Gletscher retten

Er ist in Gefahr – Sonne und Regen setzen dem Gletscher auf der Zugspitze zu. Daher wird er mit Planen zugedeckt.
von  dpa
Rettungsaktion für die Zugspitze: Arbeiter decken den Gletscher mit Planen ab.
Rettungsaktion für die Zugspitze: Arbeiter decken den Gletscher mit Planen ab. © dpa

Er ist in Gefahr – Sonne und Regen setzen dem Gletscher auf der Zugspitze zu. Der Schneeferner schrumpft immer weiter. Daher wird er mit Planen zugedeckt. Es geht dem Betreiber der Lifte aber nicht nur um die Natur.

Garmisch-Partenkirchen -   Deutschlands einziger Gletscher wird in den Sommerschlaf versetzt. Zum Schutz vor Sonne und Regen bekommt der Schneeferner auf der 2962 Meter hohen Zugspitze wieder eine großflächige Abdeckung aus Planen und Folien verpasst. „Es läuft gut“, sagte Martin Hurm von der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG als Betreiber der Skigebiete am Dienstag. „Die Arbeiten gehen bereits dem Ende zu.“ Die restlichen Abdeckungen würden am Mittwoch befestigt.

„Dann haben wir an die 800 Quadratmeter Gletscherfläche winterfest gemacht“, erläuterte der Betriebsleiter. Die Lastwagen-Planen sind jeweils 5 Meter breit und 30 Meter lang. Jede wiegt 130 Kilo. Sie werden durch Ösen miteinander verknüpft und mit Holzbalken beschwert. Einige der schon in vergangenen Jahren verwendeten Planen hätten farblich gelitten. „Solange sie wasserdicht sind, werden sie aber weiterhin verwendet“, sagte Hurm. Nur Planen mit größeren Rissen müssten ausgesondert werden.

Mehrere Mitarbeiter sind mit der Aktion beschäftigt. „Aber wir wissen, dass es uns etwas bringt“, begründete Hurm den personalintensiven Einsatz.

Die Maßnahme ist in diesem Jahr notwendiger denn je. In den vergangenen Monaten fiel auf Deutschlands höchstem Berg viel zu wenig Niederschlag. Nach Angaben der Zugspitzbahn fehlen über zwei Meter Schnee gegenüber der durchschnittlichen Menge. Das seltene Gut wurde daher seit Jahresbeginn von Mitarbeitern der Zugspitzbahn über dem Gletscher verteilt. „Es ist eine Art natürlicher Schutzschild“, erläuterte Hurm.

Wegen der zunehmenden Erderwärmung schwindet der Schneeferner zusehends – wie andere Gletscher auch. Experten befürchten, dass die Eismassive in den Alpen auf unbestimmte Zeit völlig dahinschmelzen könnten. Die Zugspitzbahn deckt den Schneeferner aber nicht nur aus Naturschutzgründen ab. Es stecken auch wirtschaftliche Interessen dahinter. Schließlich findet ein Teil des Skibetriebes dort statt.

 

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