Zugspitze: Artist will auf Gondelseil tanzen

Der Artist Freddy Nock will die Zugspitze auf dem Seil der Gondelbahn erklimmen – mit der Aktion will er Spenden für Afrika sammeln. Die Betreiber der Bergbahn zur Zugspitze sind von dem Projekt begeistert.
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Seit einer Woche werden zwei Bergsteiger auf der Zugspitze vermisst
dpa 2 Seit einer Woche werden zwei Bergsteiger auf der Zugspitze vermisst
Freddy Nock übt schon fleißig: Auf dem Kabel der Zugspitz-Bahn.
dpa 2 Freddy Nock übt schon fleißig: Auf dem Kabel der Zugspitz-Bahn.

ZUGSPITZE - Der Artist Freddy Nock will die Zugspitze auf dem Seil der Gondelbahn erklimmen – mit der Aktion will er Spenden für Afrika sammeln. Die Betreiber der Bergbahn zur Zugspitze sind von dem Projekt begeistert.

Als erster Mensch will der Artist Freddy Nock die Zugspitze auf dem Stahlseil der Gondelbahn erklimmen – und das ohne Sicherung. Mit der gewagten Aktion möchte Nock einen weiteren Eintrag in das Guinness-Buch der Weltrekorde erreichen und gleichzeitig Spenden für die Stiftung „Menschen für Menschen“ von Karlheinz Böhm sammeln. Der 81-Jährige wird bei der Drahtseilwanderung auf über 2500 Meter Höhe auch zugegen sein, wie Nock selbst ankündigte.

Ein Spaziergang zum Gipfel wird es nicht: Das Drahtseil der Gletscherbahn zum Zugspitzgipfel ist nur 50 Millimeter dick, fast einen Kilometer lang und hat zeitweise eine Steigung von 56 Prozent. Von der Boden- bis zur Bergstation wird der Schweizer Akrobat seiner eigenen Berechnung nach eine Stunde brauchen. Motiviert für die lebensgefährliche Aktion ist Nock allemal. „Ich brauch solche Sachen zum Ausprobieren, auch für mich selber“, sagt der Seilläufer. Er mache immer solche verrückten Sachen.

Es ist wahrlich nicht das erste abenteuerliche Projekt von Nock. Der 44-jährige Vollzeitartist spazierte vor 20 Jahren auf dem Seil der Signalbahn von St. Moritz, vor zehn Jahren balancierte er auf dem Seil der Schwangauer Tegelbergbahn. 2006 schaffte er auf dem Seil der Schwebebahn von Säntis in der Schweiz einen weiteren Weltrekord. 1121,7 Meter lief er auf dem Stahlseil. Ohne Sicherung, nur mit einem Balancierstab in den Händen. 2007 trat er mit Joey Kelly bei "Stars in der Manege" auf.

Derzeit balanciert Nock im Europapark in Rust. Dort springt er bei seiner Show zwischen zwei schwankenden Masten hin und her und macht am Hochseil halsbrecherische Sprünge. Für ihn sei das „ein gutes Training für meine Special acts“, sagt er.

Als Sohn einer Zirkusfamilie begann er schon mit vier Jahren mit dem Seillaufen. Als Jugendlicher stand er in der Manege und bot Hochseilaktionen bei den Zirkustouren im Kreis seiner Familie. Ein gefährliches Leben: „Mit fünf Jahren wurde ich von einem Bär angefallen.“ Bei dem Unfall erlitt der Junge Verletzungen am Kopf. Es folgten Gedächtnisprobleme und Lernschwächen in der Schule. Darum ist dem Entertainer das Projekt „ABC 2015“ von Böhm wichtig. Nock möchte das Lesen und Schreiben bei Kindern fördern. „Es ist sehr wichtig im Leben, denn wer das nicht kann, wird schnell übers Ohr gehauen.“

Die Betreiber der Bergbahn zur Zugspitze sind von dem Projekt begeistert. „Wir wollen den Weltrekord unterstützen“, meint Eva-Maria Greimel von der Bayerischen Zugspitzbahn. Ein lokales Radio sammele Spenden. Pro gelaufenen Meter könne man für das Bildungsprojekt Geld geben. Auf dem Seil sei noch nie jemand gelaufen, betont Greimel. Dass der Artist verunglücken könnte, davon gehe sie nicht aus. „Wir werden aber in ständigem Kontakt mit der Bergwacht sein“, betont Greimel. Sollte es zu stark regnen, könne die Aktion auf Wunsch des Akrobaten verschoben werden.

Davon ist jedoch kaum auszugehen. Denn Nock selbst lässt nicht einmal den Hauch eines Zweifels am Erfolg seiner Extremdarbietung: „Ich schaff alles“, sagt er selbstbewusst.

ddp

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