Zugdrama: Hunderte Trauergäste zu Gedenkgottesdienst erwartet

Das Zugunglück von Bad Aibling hat elf Menschen das Leben gekostet, viele wurden verletzt - manche ringen noch immer mit dem Tod. Fünf Tage nach der Katastrophe laden die christlichen Kirchen ein zum gemeinsamen Gedenken. Auch prominente Gäste werden erwartet.
von  dpa/AZ
Seit dem Unglück legen Menschen Blumen und Kerzen vor dem Rathaus in Bad Aibling ab. Am Sonntag ist ein großer Gedenkgottesdienst geplant.
Seit dem Unglück legen Menschen Blumen und Kerzen vor dem Rathaus in Bad Aibling ab. Am Sonntag ist ein großer Gedenkgottesdienst geplant. © dpa

Bad Aibling – Fünf Tage nach der Zugkatastrophe von Bad Aibling wollen die christlichen Kirchen an diesem Sonntag (16.00 Uhr) in einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer gedenken. Die Polizei rechnet mit Hunderten Trauergästen. In der Pfarrkirche St. Georg sei Platz für rund 400 Menschen, sagte ein Sprecher. Zudem seien Nachbarräume angemietet worden, in die die Feierlichkeiten übertragen werden. Die Fernsehsender Bayerischer Rundfunk und Phoenix senden live.

Lesen Sie hier: "Spiegel": Fahrdienstleiter wollte Züge per Notruf stoppen

Leiten werden den Gottesdienst den Plänen zufolge der katholische Kardinal Reinhard Marx - Erzbischof von München und Freising sowie Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz - und die evangelische Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler. Sie erwarten Angehörige der Toten, Unfallbeteiligte, Rettungs- und Hilfskräfte. Zudem haben sich nach Polizeiangaben Politiker angekündigt, etwa Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sowie Landtagspräsidentin und CSU-Vizechefin Barbara Stamm.

 

 

Meterweise Gleiskörper muss ausgetauscht werden

 

Infolge des Zusammenstoßes zweier Personenzüge in Oberbayern am Dienstag waren elf Menschen gestorben, Dutzende wurden verletzt. Zum Dank an die Hunderten Rettungs- und Hilfskräfte, die nach dem Unglück im Einsatz waren, soll es später einen eigenen Gottesdienst geben. Bis Samstagabend hatten die Einsatzkräfte die Unfallstelle weitgehend von Wrackteilen befreit.

Lesen Sie hier: Wie Bayerns Politiker auf die Tragödie reagieren

200 bis 250 Meter Gleiskörper müssen nach Polizeiangaben komplett ausgetauscht werden. "Das wird auf jeden Fall bis Mitte der Woche dauern", sagte ein Sprecher am Sonntag. Anschließend müssten Oberleitungen wieder installiert und Testfahrten durchgeführt werden.

Am Dienstag waren zwei entgegenkommende Züge auf der eingleisigen Strecke bei hohem Tempo zusammengestoßen. Elf Menschen kamen ums Leben, zahlreiche wurden verletzt.

Ein Waggon sei für die Aufräumarbeiten neben das Gleis gestellt worden, sagte der Polizeisprecher. Dieser könne derzeit nicht abtransportiert werden, weil ein Bergungskran nicht über das demolierte Gleis kommt. Der Waggon werde bewacht, die übrigen Aufräumarbeiten seien weitgehend abgeschlossen. Die Wiederherstellung des Gleiskörpers soll an diesem Montag beginnen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.