Zug prallt gegen Lkw: 19 Verletzte

Der Fahrer des Kieslasters wollte noch rasch über die Gleise. An der Bahn entsteht bei dem Unfall ein Schaden in Höhe von einer Viertelmillion.
HOHENPEISSENBERG - Der Lastwagenfahrer dachte wohl, er würde es noch schaffen. Vor dem Zug. Eine fatale Fehleinschätzung. Auf dem unbeschrankten Bahnübergang kurz vor Hohenpeißenberg wurde sein Lkw von der herannahenden Bahn gerammt. Der Zug erwischte den Kieslaster an der Hinterachse. Die Wucht des Zusammenpralls ließ den Lkw vom Bahnübergang schleudern.
Die Bilanz des Unfalls: Zwölf Menschen wurden leicht verletzt, sieben mittelschwer bis schwer. Darunter sind auch der Lkw-Fahrer, der Lokführer sowie ein Azubi der Bahn. Einige von ihnen mussten stationär ins Krankenhaus. In Lebensgefahr schwebte aber niemand.
Rund 100 Fahrgäste saßen gestern gegen 16.40 Uhr in dem Zug von Augsburg nach Schongau, als das Unglück geschah. An dieser Stelle dürfen Züge nach Angaben der Bayerischen Regiobahn (BRB) 60 Stundenkilometer schnell fahren. Der Lokführer sah den Kieslaster direkt vor sich auf den Gleisen – und versuchte noch zu bremsen. Vergeblich.
Bei dem Lkw-Fahrer handelt es sich um einen 42-jährigen Mann. Rainer Scharf von der Bundespolizei sagte der AZ: „Ersten Erkenntnissen zufolge hat er das Tempo des Zugs unterschätzt und wollte noch rasch drüber über den Bahnübergang.“
Mit teuren Folgen: Der Sachschaden am Zug wird nach Angaben der BRB auf 250 000 Euro geschätzt.
Feuerwehr, Rettungsdienst, Notfallmanager der Bahn sowie die Bundes- und Landespolizei waren mit Einsatzkräften vor Ort. Zur Klärung der genauen Unfallursache hat die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen beauftragt. Die Strecke Peißenberg – Schongau wurde sofort komplett gesperrt. Fahrgäste mussten auf Busse ausweichen.