Zu voll! Chaos auf der Buslinie 30
Die Fahrzeuge sind bereits bei der Abfahrt überfüllt. Die VAG hat jetzt reagiert – und fährt noch öfter
NÜRNBERG Chaos auf der Linie 30, die Nürnberg und Erlangen verbindet. Die Busse auf dieser Strecke gleichen derzeit eher rollenden Sardinenbüchsen als einem modernen Nahverkehrsmittel. „Ich habe schon mehrfach erlebt, dass Fahrgäste, die im überfüllten Bus eingequetscht stehen mussten, ohnmächtig wurden“, beschreibt AZ-Leser Matthias Harenburg die Situation.
Seit eineinhalb Jahren pendelt er täglich auf dieser Strecke. Und obwohl die VAG bereits überwiegend Gelenkbusse mit größerer Kapazität einsetzt, wird die Situation immer schlimmer. „Die Busse sind bei der Abfahrt in Thon bereits so überfüllt, dass die Fahrer auf der Strecke niemanden mehr zusteigen lassen können“, sagt Harenburg.
Wegen des starken Andrangs werden selbst die Eilbusse, die Nürnberg und Erlangen auf direktem Weg verbinden, zu Schleichbussen. „Wenn Fahrgäste stehen müssen, sind nur 60 Kilometer pro Stunde erlaubt“, erklärt VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger. Normalerweise sind die Busse zwischen den Städten mit Tempo 80 unterwegs.
Pendler reagieren auf die Bauarbeiten der Bahn
Die VAG hat auf den Ansturm, der sich heuer mit dem Beginn des Wintersemesters und der kälteren Jahreszeit noch einmal verschärft hat, bereits reagiert. Mit 4500 Fahrgästen am Tag ist diese Verbindung sowieso schon die höchstfrequentierte im gesamten Verkehrsverbund. „Durch die Bauarbeiten der Bahn auf der Strecke nach Erlangen sind viele Pendler auf den Bus umgestiegen“, erklärt Seitzinger die Probleme.
„Wir haben derzeit überwiegend Gelenkbusse im Einsatz, die eine um 50 Prozent höhere Kapazität haben“, sagt die VAG-Sprecherin. „In den nächsten Tagen werden nun auch noch die letzten normalen Busse ersetzt.“ Außerdem sind mehr Fahrzeuge als im Fahrplan vorgesehen im Einsatz. In den Stoßzeiten bis zum späten Vormittag und am Abend fährt jetzt nahezu alle zehn Minuten ein 30er.
Bis 23. Dezember soll der Zehn-Minuten-Takt gehalten werden. „Dann werden wir sehen, ob die Pendler wieder Zug fahren.“ Michael Reiner
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