Zoff um Lärm: Da schoss der Nachbar

22-Jähriger floh nach der Tat zu seinen Eltern – das Opfer (54) überlebte. Jetzt muss sich der brutale Angreifer wegen versuchten Totschlags verantworten.

BAMBERG Mal ging es um ein Fahrrad im Flur, mal um laute Musik – aber eigentlich immer um Kleinigkeiten. Trotzdem musste die Polizei schon mehrfach in der Bamberger Markusstraße anrücken, weil die zwei Nachbarn aneinander gerieten. Jetzt eskalierte der Streit dermaßen, dass der Ältere der beiden Kontrahenten sterben sollte...

Es ging mal wieder um Lärm: Am späten Nachmittag stritten der 22-Jährige und der 54-Jährige laut im Flur. Plötzlich zückte der Jüngere eine Pistole und hielt sie dem verhassten Nachbarn an den Kopf. Gleich mehrmals drückte er ab. Laute Schüsse krachten durch das Mehrfamilienhaus, entsetzte Bewohner alarmierten die Polizei.

„Des weiteren trat er anschließend mit Füßen auf den mittlerweile am Boden liegenden Mann ein. Nachdem der Täter gedacht hatte, sein Opfer getötet zu haben, flüchtete er“, schildert Polizeisprecher Günther Pelzl das kaltblütige Vorgehen.

Doch der Mann hatte die Schussattacke überlebt – die Waffe war „nur“ eine Gaspistole. Zwar können auch diese Schüsse – vor allem, wenn sie direkt aufgesetzt sind – tödlich sein, doch der 54-Jährige erlitt keine lebensbedrohlichen Verletzungen.

Die Polizei konnte den Täter wenig später bei seinen Eltern festnehmen. Er wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Unterbringungshaftbefehl wegen versuchten Totschlags erließ.