Zoff um Christkindlesmarkt!
Einige Händler neiden der Feuerzangen-Bowle an der Fleischbrücke das Geschäft nach Ladenschluss. Aber die Stadt will keine Änderungen der Markt-Öffnungszeiten
NÜRNBERG Alle Jahre wieder: Nach Weihnachten sind die Lebkuchen ausgeräumt, die Buden vernagelt, die Gassen der kleinen Stadt aus Holz und Tuch leergefegt. Und alle Jahre wieder regt sich der Unmut der Markthändler: Der Wunsch nach einer Änderung der Öffnungszeiten des Christkindlesmarktes wird laut.
Bis auf Freitag und Samstag (Ende: 22 Uhr) mussten die Buden in diesem Jahr um 20 Uhr schließen. Zu kurz, mosern die Händler. Sie fordern eine generelle Änderung: Morgens eine Stunde später öffnen – und abends länger offen lassen. Dieses Begehren hat einen Grund: die erfolgreiche Feuerzangenbowle unterhalb der Fleischbrücke. Eine Händlerin zur AZ: „Die Geschäfte schließen um 20 Uhr, danach wollen viele noch auf den Markt, auf eine letzte Bratwurst, einen Becher Glühwein. Doch wir müssen schließen – und die Feuerzangenbowle macht das Feierabendgeschäft!“
Und das sogar noch weit bis nach Weihnachten: Einschließlich Silvester gibt’s dort vor allem in den späten Stunden kein Durchkommen mehr, Tausende feiern bei Heinz Rühmann-Klassikern mit Hochprozentigem. Auch manche Weihnachtsmärkte – wie etwa in Potsdam oder Berlin – bleiben bis zum Jahreswechsel geöffnet und beleben so die nach den Feiertagen eher trostlosen Innenstädte. Zumal die Weihnachtsferien auch nach dem 26. Dezember eine Menge Touristen nach Nürnberg locken.
Marktamtsleiter Helmut Nordhardt bleibt aber eisern: „Die Feuerzangenbowle hat mit dem Christkindlesmarkt nichts zu tun, sie unterliegt dem Liegenschaftsamt. Und da herrschen andere Regeln.“
"Auf den langen Donnerstag haben die Händler verzichtet."
Nordhardt sieht keinen Grund, die Öffnungszeiten am Christkindlesmarkt zu verändern: „Erst 2008 wurde nach breiter Diskussion beschlossen, freitags und samstags bis 22 Uhr zu öffnen. Das sind die Abende, an denen die Leute weggehen. Auf den Donnerstag als längeren Abend haben die Händler selbst verzichtet.“
Klar ist: Der Zoff um die Öffnungszeiten wird wohl weitergehen. Und dann taucht sicher auch erneut die Frage auf: Wann werden die Buden denn nun abgebaut? Nordhardt: „Das hängt vom Wetter ab. Die städtischen Schreiner arbeiten auch beim Winterdienst. Wenn es schneit, hat die Räumung der Straßen vor dem Abbau der Buden natürlich Vorrang.“ S. Will
- Themen:
- Silvester
- Weihnachten
- Weihnachtsmärkte