Zoff in Fürth: Wackelt Möhlmanns Stuhl?

Spieler maulen hinter vorgehaltener Hand, Präsident Hack widerspricht seinem Trainer. Der wiederum will andere Saiten aufziehen und bemängelt die fehlende Qualität
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Tristesse auf der Fürther Bank _ und Trainer Benno Möhlmann mittendrin.
Wolfgang Zink Tristesse auf der Fürther Bank _ und Trainer Benno Möhlmann mittendrin.

Spieler maulen hinter vorgehaltener Hand, Präsident Hack widerspricht seinem Trainer. Der wiederum will andere Saiten aufziehen und bemängelt die fehlende Qualität

FÜRTH Benno Möhlmann ist richtig sauer. Der Fürther Trainer, normalerweise im Gespräch ruhig und besonnen, kann sich kaum beruhigen. Ihm geht – natürlich – die Art und Weise gegen den Strich, wie sich seine Mannschaft zuletzt beim 0:1 gegen Duisburg präsentierte. Aber nicht nur das.

Auch das sich mehrende Gemaule im Kader, zwar hinter vorgehaltener Hand, aber doch verstärkt auch im Umfeld des Vereins vernehmbar, macht dem Coach schwer zu schaffen. Von unangepasstem Training und verfehlter Personalauswahl bei der Aufstellung ist die Rede. Zudem werden Interna ausgeplaudert. Der ganze Zoff gipfelte im Rauswurf von Mirko Hrgovic, der Möhlmann verbal massiv attackiert hatte, „aber nicht handgreiflich geworden ist“, wie ein Bekannter Hrgovics gegenüber der AZ versicherte.

Trainer will "andere Saiten aufziehen"

Möhlmann wiederum äußerte gegenüber der AZ Zweifel an der Einstellung einiger seiner Profis – allerdings ohne Namen zu nennen und befürchtet in Folge dessen einen Absturz. „Der Weg nach unten ist nicht mehr so weit.“ Möhlmann will in Folge dessen jedenfalls „andere Saiten aufziehen.“ Was sich zunächst so darstellt, dass die Profis vor dem Training Redeverbot haben und Journalisten künftig aus dem Raum vor der Kabine ausgesperrt werden sollen.

"Wenn der Erfolg ausbliebt, dann gibt es Kritik"

„Wir Spieler versuchen ruhig zu bleiben, um Leistung zu bringen und besser zu spielen als zuletzt“, sagt Torwart Stephan Loboué. „Es kann halt nicht immer nur Friede, Freude Eierkuchen herrschen. Wenn der Erfolg ausbleibt, dann gibt es Kritik. Das ist normal im Sport und aus der momentanen Situation kann die Mannschaft auch lernen.“

Loboué bestreitet zudem, dass es ein Zerwürfnis zwischen Möhlmann und der Mannschaft gibt. „Der Trainer ist außen vor. Wir stehen auf dem Platz. Was kann der Trainer dafür, wenn wir schlecht spielen? Wir haben vor dem Spiel gegen Duisburg ja gut gearbeitet, also ist der Trainer bestimmt nicht Schuld, dass wir verloren haben.“

"Es fehlt an Einsatz und Willen"

Möhlmann wiederum führt die aktuelle Misere auch auf die mangelnde Qualität im Kader zurück. „Die reicht nicht für die vorderen Tabellenplätze.“ Aber da, und dies ist eben so neu wie überraschend, widerspricht der Präsident energisch. Helmut Hack: „Die Qualität ist vorhanden, es fehlt an Einsatz und Willen.“ Und droht gar, „zu prüfen, wer mitzieht.“

Nanu? Dafür, dass Einsatz und Willen stimmen, ist der Trainer verantwortlich. Bröckelt hier etwa die Jahrzehnte alte Freundschaft zwischen Hack und Möhlmann? „Ich vertraue ihm“, sagt Hack. „Aber zum Schluss bin ich der Leidtragende und muss es ausbaden.“ ERG/KK/MH

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