Zoff beim Club: „Arbeiten, nicht herumquaken“
Club-Cheftrainer von Heesen attackiert den U23-Coach Rene Müller. FCN-Idol Nüssing wurde jetzt als Aufpasser installiert.
NÜRNBERG Dass jüngst Dieter Nüssing, der sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) plötzlich zum Co-Trainer der Amateure avancierte, hat einen Hintergrund. Zwischen Cheftrainer Thomas von Heesen (46) und Amateurtrainer René Müller (49) stimmt die Chemie nicht, deshalb wurde das Club-Idol als Müllers Kontrolleur berufen.
"Ich erwarte, dass er die Jungs so behandelt, wie es sein soll"
Die nicht vorhandene Kommunikation zwischen Profi- und Amateurabteilung soll wiederbelebt werden. „Mir geht es darum, dass Spieler der Amateurmannschaft vernünftig behandelt und ausgebildet werden“, sagt von Heesen, ohne namentlich auf Müller einzugehen: „Wenn wir junge Spieler holen, dann sollen die auch herzlich willkommen sein und sich weiterentwickeln. Dieter Nüssing verkörpert das.“
Eine mehr als klare Ansage Richtung Müller, dessen Vertrag 2009 ausläuft. Von Heesen weiter: „Der soll seinen Job machen und nicht groß rumquaken. Ich erwarte, dass er die Jungs so behandelt, wie es sein soll. Es kann nicht sein, dass Spieler, die er nicht geholt hat, sich hinten anstellen müssen und zu hören bekommen, dass sie es bei ihm schwer haben werden. Wenn das so ist, dann habe ich gerne ein schlechtes Verhältnis zu ihm.“ Beispiele: A-Jugendstürmer Milos Supak, ein Schützling von Marek Mintals Berater Peter Hammer, wurde von Müller links liegengelassen und wechselte nun mangels Perspektive zu Greuther Fürth. Hammer: „Fürths Trainer Reiner Geyer hat ihn mit Kusshand genommen. Da hatte ich sofort das Gefühl, dass Milos willkommen ist, beim FCN-Amateurtrainer war das Gegenteil der Fall.“ Müller war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Sebastian Szikal und Christoph Weber, von Ex-Trainer Hans Meyer in den Profikader berufen, hatten bei Müller keine Chance und wechselten zu Darmstadt 98. Hammer: „Das waren große Talente, nur komisch, dass sie sich bei den FCN-Amateuren nicht mehr weiterentwickelt haben. Dafür wurde von Müller der Spieler Sven Kresin geholt, ohne jegliche Perspektiven nach oben. Und da wirft mir Müller vor, ich würde an den Spielern nur verdienen wollen. Wäre dem so, hätte ich Stanislav Sestak nie dem Club anbieten dürfen.“
750 000 Euro sollte Sestak kosten, der damalige Trainer Hans Meyer lehnte ab. Sestak landete in Bochum. Nun bot der VfL Wolfsburg 7,5 Millionen Euro für Sestak, Bochum lehnte ab. M. Hertlein