Zittersieg nach Schwerstarbeit

Die haushoch favorisierten Bamberger hatten beim 91:80-Erfolg zum Playoff-Auftakt gegen Bremerhaven viel mehr Mühe als erwartet
von  Werner Haala
Mussten mehr zittern, als ihnen lieb war: Bambergs ebenso erwartungsvolle wie erfolgsverwöhnte Fans.
Mussten mehr zittern, als ihnen lieb war: Bambergs ebenso erwartungsvolle wie erfolgsverwöhnte Fans. © Wolfgang Zink

BAMBERG Der Countdown zum erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft läuft beim Titelverteidiger Brose Baskets programmgemäß. „Noch neun Siege benötigen wir für unser Saisonziel”, hatte Trainer Chris Fleming vor den Playoffs schon einmal hochgerechnet. Den ersten holten die Bamberger gleich im ersten Playoff-Viertelfinale mit einem schwer erkämpften 91:80 (43:43) gegen die Eisbären aus Bremerhaven. In der Serie „best-of-five” führt der Pokalsieger nun mit 1:0. Der Vorsprung ausgebaut werden soll nun am Mittwoch an der Nordseeküste.

 

Bamberger kamen übernervös aus den Startlöchern


Beste Werfer bei dem seit dem 6. Juni 2010 in der „Frankenhölle” ungeschlagenen Double-Gewinner waren Brian Roberts (17), Tibor Pleiß (15 Punkte und 12 Rebounds), Casey Jacobsen (15), Predrag Suput (11) und Reyshawn Terry (10 Punkte, 8 Rebounds). Aufatmen konnte Manager Wolfgang Heyder nach dem knappen Erfolg: „Das war eine schwere Geburt. Die Gäste kamen als krasser Außenseiter zu uns und hatten nichts zu verlieren. Aber glücklicherweise hat sich unsere Qualität durchgesetzt.”
Am Tag der Arbeit musste der Liga-Primus aber vor 6800 Zuschauern in der ausverkauften Stechert Arena massiv malochen. Übernervös und wie paralisiert kamen die Bamberger nur ganz schlecht aus den Startlöchern und fanden keine Einstellung zum hochprozentig treffenden Gegner. Schon nach neun Minuten lagen sie mit zwölf Punkten zurück, weil sie in der Abwehr offen wie ein Scheunentor standen und im Angriff selbst glasklare Chancen nicht nutzten. An der Freiwurflinie verballerten sie im ersten Viertel sogar sieben von neun Würfen.

 

Kopfwäsche von Trainer Fleming


Erst als der amtierende Champion in den zweiten zehn Minuten die Intensität erhöhte und mit mehr Leidenschaft kämpfte, gelang die Wende. „Eismann” Brian Roberts mit neun Zählern, Jung-Nationalcenter Tibor Pleiß mit sechs Punkten und Kapitän Casey Jacobsen mit einem fulminanten Dreier aus der Ecke sorgten für die erste Führung zum 34:33 nach etwa mehr als einer Viertelstunde.
In der Halbzeitpause muss Fleming seinen Schützlingen gewaltig den Kopf gewaschen haben. Denn plötzlich lief die Angriffsmaschinerie der Oberfranken wie geschmiert. 58:50-Führung inklusive. Doch die Eisbären steckten nie auf und der haushohe Favorit musste bis zum Schluss zittern.

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