Zittersieg für Club

Mühevolles 2:1 gegen Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen. Viele Chancen, aber nur Marek Mintal und Christian Eigler treffen vor 23.900 Zuschauern für den 1. FC Nürnberg. Schwerstarbeit für Keeper Raphael Schäfer in seinem 250. Club-Spiel.
von  Abendzeitung
Mitten rein ins Nürnberger Glück: Marek Mintal trifft mit Gefühl zum 1:0 gegen Oberhausen.
Mitten rein ins Nürnberger Glück: Marek Mintal trifft mit Gefühl zum 1:0 gegen Oberhausen. © Fishing4

NÜRNBERG - Mühevolles 2:1 gegen Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen. Viele Chancen, aber nur Marek Mintal und Christian Eigler treffen vor 23.900 Zuschauern für den 1. FC Nürnberg. Schwerstarbeit für Keeper Raphael Schäfer in seinem 250. Club-Spiel.

Allmächd, was für eine Nervenschlacht. Beim 2:1 (2:1)-Zittersieg gegen Rot-Weiß Oberhausen spannte der Club gestern Abend 23.900 Zuschauer viel zu lange auf die Folter. Mund abwischen, Hauptsache gewonnen. Es geht aufwärts – wenn auch nur im Schneckentempo. So sieht's auch Michael Oenning. "Mit unserem Anspruch müssen wir anders auftreten", brachte es der Club-Trainer auf den Punkt.

Fast eine halbe Stunde plätscherte die Partie vor sich hin. Weil die Cluberer ihren deutlichen höheren Ballbesitz erneut nicht in Chancen, sondern in haarsträubende Fehlpässe und einen viel zu komplizierten Spielaufbau umsetzten. „Wir woll’n euch kämpfen seh’n“, hallte es – wenig nachvollziehbar – von den Rängen. Dabei besteht (erfolgreicher) Fußball doch aus schnell kombinieren und eiskalt treffen. . .

Und das taten sie dann plötzlich auch, die Schützlinge von Trainer Michael Oenning. Isaac Boakye, neben Cristian Eigler und Angelos Charisteas der dritte Angreifer im von Oenning ausgerufenen Sturmlauf gegen den auswärtsschwachen Aufsteiger (null Punkte in vier Versuchen, 3:12 Tore), legte prima quer auf Marek Mintal. Und das wieder einmal aus dem Nichts aufgetauchte„Phantom“ hämmerte die Kugel unnachahmlich zum 1:0 in die Maschen (28.).

Noch besser: Gerade einmal 120 Sekunden später erhöhte Eigler, nach prima Vorarbeit von Peter Perchtold, gar auf 2:0. Die Fans aus dem Häuschen, die Cluberer in der Folge aber völlig von der Rolle. „Wir sind derzeit mit Sicherheit keine Spitzenmannschaft, sonst hätten wir gewonnen“, hatte Oenning nach dem überflüssigen 1:1 in Koblenz am Sonntag gemosert. Und erlebte von der Bank ein halbes Dèjá-vu.

Selbstzufrieden stellte das spielende Personal die Arbeit nahezu komplett ein. Leidtragender: Torhüter Raphael Schäfer, der in seinem 250. Spiel für den Club mehrfach böse im Stich gelassen wurde. Letztlich machtlos war der Kapitän beim Anschlusstreffer der Gäste. Matthew Spiranovic, Berufsbezeichnung Innenverteidiger, unterstrich seine konstant mangelhafte Einstellung, ließ Oberhausens Julian Lüttmann gewähren. Kopfball, 1:2, danke (41.). Schäfer, der die Führung mit zwei famosen Paraden (44./45.) in die Pause rettete, lief beinahe Amok.

Noch dreimal war der „Dreier“ in akuter Gefahr. Javier Pinola rettete auf der Linie (51.), Oberhausens Markus Kaya spielte vor dem vermeintlichen Ausgleich Hand (62.) und Schäfer entschärfte das Geschoss von Felix Luz (81.). Durchatmen. Ganz tief. Auch, weil auf der Gegenseite gute (Spiranovic, Eigler) bis beste Möglichkeiten (Charisteas, Peer Kluge) nicht genutzt werden konnten.

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