Zeugin aus Koma erwacht
VOLKENSCHWAND - Die Ärzte im Uni-Klinikum Regensburg kämpften verzweifelt um das Leben von Cornelia U. Jetzt erwachte die 32-Jährige endlich aus dem Koma. Sie ist die einzige Zeugin, die das Blutbad von Volkenschwand überlebt hat und den Täter identifizieren könnte.
Gut drei Wochen nach dem Doppelmord von Straß hat Cornelia U. die Augen wieder aufgeschlagen. Die 32-jährige Haushaltshilfe ist die einzige Augenzeugin, die das Blutbad in dem abgelegenen Einfamilienhaus nahe Volkenschwand (Kreis Kelheim) überlebt hat. Michael (55) und Gabriele M. (53) wurden von dem Killer regelrecht hingerichtet. Cornelia U. schoss der Unbekannte zwei Mal in den Kopf und verwand anschließend spurlos.
Cornelia U. liegt noch immer auf der Intensivstation des Universitätsklinikums von Regensburg. Ihr Gesundheitszustand sei stabil, teilten die behandelnden Ärzte mit. Polizisten bewacht das Zimmer der 32-Jährigen rund um die Uhr. Sie ist die einzige, die die Fahnder vielleicht doch noch zum Killer führen könnte. Die Hoffung auf einen schnellen Fahndungserfolg haben allerdings diese Woche einen schweren Dämpfer erhalten. Eine erste Vernehmung durch Kripo-Beamte ergab: Cornelia U. leidet an Amnesie. „Sie kann sich momentan an nichts erinnern“, erklärte Polizeisprecher Leonhard Mayer. Wie lange dieser Zustand bei Cornelia U. noch anhält, ob die Erinnerung je zurückkehrt und sie erzählen kann, was am 18. November im Haus ihres Chefs passiert ist, kann niemand mit Sicherheit vorhersagen.
Der querschnittsgelähmte Finanzmakler Michael M. und seine Ehefrau Gabriele waren bestialisch ermordet worden: Der Killer hatte dem 55-Jährigen die Kehle durchgeschnitten. Seine zwei Jahre jüngere Frau wurde aus nächster Nähe mit einem Kopfschuss getötet. Cornelia U. überlebte nur durch Zufall. Weil sie ihren vierjährigen Sohn am Tattag nicht vom Kindergarten abgeholt hatte, sah eine Bekannte im Haus nach dem rechten und entdeckte das Blutbad.
Ein Laptop, zwei Handys, hochwertigen Schmuck und Bargeld sind verschwunden. Den auffallenden gelben Porsche 911 Turbo ließen der oder die Täter in der Garage stehen. Die Kripo stochert seitdem im Nebel – Hinweise aus der Bevölkerung gingen kaum ein. Das LKA hat 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.
Ralph Hub