Zerstückelter Polizist bei Augsburg gefunden - war es die Ehefrau?
SCHWABMÜNCHEN - Er lag tot im Graben: Ein Spaziergänger hat am Samstagmittag bei Schwabmünchen (Kreis Augsburg) die Leiche des Augsburger Polizisten Thomas S. (46) gefunden - seine Beine lagen 600 Meter weiter in einem Plastiksack. Die Ermittler verdächtigen die Ehefrau (33) des zweifachen Vaters.
Grausiger Fund südlich von Augsburg: Am Samstag hat ein Spaziergänger die Leiche des Polizisten Thomas S. (46) entdeckt. Dessen Rumpf lag in einem bewachsenen Graben neben einem befestigten Feldweg zwischen den Örtchen Langerringen und Gennach südlich von Schwabmünchen.
Die Kripo verdächtigt die Frau - die Eheprobleme waren bekannt
Die Beine der Leiche aber lagen rund 600 Meter weiter in einem Plastiksack auf den grau-braunen Feldern. Jemand hatte sie abgesägt. Die Kripo Augsburg glaubt fest: Es war die Ehefrau (33) von Thomas S. – die Mutter seiner beiden Kinder. Die Ermittler wissen, dass er seit langem große Probleme mit ihr hatte.
Sie war es auch, die Thomas S. am Freitagnachmittag als vermisst meldete. Sie sagte der Polizei, ihr Mann habe das gemeinsame Haus zu Fuß verlassen. Wohin, wisse sie nicht. Die Kollegen suchten Thomas S. mit Diensthunden und einem Polizeihubschrauber – vergeblich. Die Leiche fand der Passant am Samstag gegen 12. 30 Uhr.
Nach ersten Erkenntnissen starb Thomas S. durch „massive Gewalteinwirkung auf den Kopf“. Er lag nur wenige Hundert Meter von seinem Haus in Westerringen. Die Ermittler der Kripo befragten erste Zeugen und schöpften gleich Verdacht gegen die Ehefrau. Sie wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag festgenommen. Die Großeltern kümmern sich laut Polizei um die beiden Kinder.
Tötete die Ehefrau Thomas S? War es ein Ehedrama? Sicher ist es nicht. Der genaue Tatablauf steht laut Polizei nicht eindeutig fest. Die Frau hat auch nicht gestanden.
Hat der Täter den zuletzt gesendeten "Tatort" nachgeahmt?
Unklar ist, warum der Mörder die Beine von Thomas S. vom Rumpf trennte und hunderte Meter weiter versteckte. Eine Theorie: Im „Tatort Leipzig“ mit Simone Thomalla vom vergangenen Sonntag tötet eine Frau ihren Mann und sägt ihm beide Beine ab – so konnte sie ihn besser tragen, schließlich leidet sie an einem Bandscheibenvorfall. Hat der Täter den TV-Streifen gesehen und nachgeahmt? Die Kripo Augsburg geht nicht davon aus. Vielleicht war Thomas S. schlicht zu schwer.
Der 46-Jährige war fasziniert von Hunden: Bei der Augsburger Polizei bildete er seit 1989 Schutz- und Spezialhunde aus. In seiner Freizeit war er Hunde-Ausbilder in Schwabmünchen. Wie weit seine Leidenschaft ging, zeigt der Tod seines Schäferhundes „Apaché vom Niederbayernblick“. Auf einer Internetseite schrieb Thomas S.: „Für die Welt bist du irgendjemand, aber für mich warst du die Welt.“
Thomas Gautier