Zahnarzt-Rebell: Implantate für alle!

Mit seiner neuen Großraum-Praxis setzt Zahnarzt Johann Eichenseer in Nürnberg neue Standards – sowohl was die Kosten als auch die Technik angeht.
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Johann Eichenseer (li.) und sein Nürnberger „Statthalter“ Safwan Srour – ihn rekrutierte der Dentisten-Mogul direkt von der Erlanger Uni-Klinik in die Nürnberger Karolinenstraße.
Berny Meyer Johann Eichenseer (li.) und sein Nürnberger „Statthalter“ Safwan Srour – ihn rekrutierte der Dentisten-Mogul direkt von der Erlanger Uni-Klinik in die Nürnberger Karolinenstraße.

Mit seiner neuen Großraum-Praxis setzt Zahnarzt Johann Eichenseer in Nürnberg neue Standards – sowohl was die Kosten als auch die Technik angeht.

NÜRNBERG Der kleine Kollege ums Eck brauche sich nicht zu fürchten, sagt Zahnarzt Johann Eichenseer – „meine Konkurrenz heißt Mediamarkt und Reisebüro“. Kein Scherz: Nürnbergs größte Zahnarztpraxis – seit einem Monat in der Karolinenstraße auf 1500 Quadratmetern – misst sich nicht mit Standesgenossen, sondern mit Konsumtempeln und Urlaubsveranstaltern. Denn Dr. Eichenseer aus dem niederbayerischen Riedenburg verspricht seinen Patienten: Implantate für alle – zu einmaligen Preisen!

„Wenn es darum geht, 1000 Euro anzulegen, entscheiden sich viele für einen neuen Fernseher“, sagt Eichenseer – „ich will zeigen, dass guter Zahnersatz nicht teurer sein muss.“ Das Geheimnis der Preispolitik: „Wir erwerben unsere Materialien in großen Mengen“, berichtet Eichenseers Nürnberger Statthalter Dr. Safwan Srour. Die Rabatte würden dann an die Patienten weiter gegeben.

Für jeden das beste: Zweiklassen-Medizin ist Eichenseer zuwider

In Eichenseers Tageskliniken – es sind sechs in ganz Bayern – „sind Hartz IV-Empfänger ebenso willkommen wie Staatsminister“, betont der 55-Jährige, der auch als Chef persönlich Menschen aller Einkommengruppen und Schichten behandelt. Zweiklassen-Medizin ist Eichenseer zuwider: „Es gibt nur ein Wartezimmer“, abgerechnet wird mit den gesetzlichen Kassen.

Wer nun glaubt, Eichenseer sei eine Art Dumping-Doktor, irrt. Sowohl die verwendeten Materialien wie auch die technische Ausstattung entspricht modernsten Standards. 3-D-Röntgen, Zahnlabor, moderne OP- und Aufwachräume gehören zur Grundausstattung. Und, vielleicht am wichtigsten, dass Zahnmediziner aller Fachrichtungen – darunter Kiefer- und Oralchirurgen – unter einem Dach arbeiten. Allein in Nürnberg sind es 15 und knapp 50 Assistentinnen.

Die Zahnarztverbände stehen Eichenseer durchaus wohlwollend gegenüber: Reiner Zajitschek, stellvertretender Vorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte erkennt in der Eichenseer-Medizin das „aus Patienten-Sicht erfreuliche Fielmann-Prinzip“. Leo Hofmeier, Sprecher der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns lobt den Zahnarzt-Rebellen, dass er das kassenärztliche Prinzip nicht aushebelt und darüber hinaus Arbeitsplätze schafft.

Steffen Windschall

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