Zahl der Schulschwänzer in Bayern steigt
München – Immer mehr Schüler machen blau: Das geht aus der Schulschwänzerstatistik hervor, die das Bayerische Innenministerium am Dienstag vorstellte.
In 2 127 Fällen wurde die Polizei auf Bitten der Schulbehörden tätig. Bei rund der Hälfte davon stellte sich heraus, dass die Schüler zwar unentschuldigt, aber berechtigterweise dem Unterricht fern blieben, etwa weil sie krank waren. Genauere Zahlen gibt es laut Innenministerium nicht.
235 Schüler griff die Polizei eigeninitiativ auf, vor allem an Jugendtreffpunkten. In Bayern gilt eine zwölfjährige Schulpflicht. Um diese durchzusetzen, geht die Polizei im Rahmen der Schulschwänzerinitiative immer härter gegen Schulschwänzer vor. Viele werden mit dem Streifenwagen zurück in die Schule gefahren.
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) sieht das kritisch: „Man kann mit dieser Maßnahme Kinder einschüchtern, aber lösen muss man das Problem pädagogisch“, sagte BLLV-Präsident Klaus Wenzel der Nachrichtenagentur dpa. Schwänzen sei ein Problem bei allen Schularten. Viele Kinder schwänzten, weil sie sich an den Schulen nicht geborgen und angenommen fühlten. Hier müsse die Schulpolitik mehr tun. „Wenn das nicht gelingt, werden wir immer mehr Schulschwänzer haben“, sagte Wenzel.
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