Wunsiedel-Prinzip künftig im Dortmunder Rat
Dortmund – Die Grünen wollen die trickreiche Aktion "Rechts gegen Rechts" aus Wunsiedel (Oberfranken) auf den Dortmunder Stadtrat übertragen. Die grünen Stadträte kündigten am Donnerstag an, für jede Anfrage der rechtsextremen Parteien NPD und Die Rechte fünf Euro aus der eigenen Tasche an die Aussteiger-Organisation "Come Back" zu spenden.
In Wunsiedel wurden am vergangenen Wochenende Neonazis auf ähnliche Weise unfreiwillig zu Spendensammlern. Für jeden Meter, den 250 Rechtsextremisten bei einem Aufmarsch zurücklegten, spendeten Unternehmen 10 Euro an das Aussteiger-Programm "Exit - Deutschland". 10 000 Euro kamen zusammen. "Spenden, marsch!" oder "Endspurt statt Endsieg" stand auf Plakaten.
Auch in Dortmund könnte einiges Geld zusammenkommen. Die Vertreter der Rechten im Rat überschütten die Verwaltung der Stadt mit Anfragen, die schriftlich beantwortet werden müssen. In der vergangenen Sitzung stellten sie allein 25 Anfragen. Beschämender Höhepunkt war aus Sicht der Grünen die Frage, wie viele jüdische Mitbürger in Dortmund wohnen und in welchen Stadtteilen. Die Grünen verlangen, dass solche Anfragen nicht beantwortet werden.
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