Wüste Jungrinder verletzen Frau (75) schwer

Umzingelt von fünf Jungrindern: Die Frau hatte Glück, dass ein Wanderer ihre entfernten Hilferufe hörte.
von  Natalie Kettinger
Warum die die fünf Jungrinder die Frau angriffen, ist bislang nicht bekannt. (Symbolbild)
Warum die die fünf Jungrinder die Frau angriffen, ist bislang nicht bekannt. (Symbolbild) © dpa

Umzingelt von fünf Jungrindern: Die Frau hatte Glück, dass ein Wanderer ihre entfernten Hilferufe hörte.

Wackersberg - Die Saison hat gerade erst begonnen – und schon wieder hat eine unachtsame Wanderin im direkten Vergleich mit einer Kuh-Herde den Kürzeren gezogen: Die 75-Jährige wurde schwer verletzt, als sie am Samstag im Längental zwischen Blomberg und Benediktenwand (Landkreis Kreis Bad Tölz) eine umzäunte Weide überqueren wollte.

Nur einem mutigen Helfer ist es zu verdanken, dass nichts Gravierenderes geschah.

Die Seniorin aus Dießen am Ammersee war im Bereich der Lexenalm offenbar über einen Weidezaun geklettert und dann quer über eine Wiese marschiert, auf der mehrere Jungrinder standen.

Jungvieh ist neugierig, aber auch extrem schreckhaft. Fünf Tiere umzingelten die Frau – möglicherweise, um sie aus ihrem Revier zu vertreiben – und hieben mit ihren Hörnern auf Arme und Beine der Wanderin ein, die in ihrer Not laut um Hilfe rief.

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Ihr Schutzengel war ein 65-Jähriger aus Berchtesgaden, der ebenfalls in dem Gebiet unterwegs war und ihre Schreie hörte. Es gelang ihm, die Jungrinder von der Frau wegzutreiben. Daraufhin alarmierte er die Rettungskräfte.

Die geschockte 75-Jährige wurde mit tiefen Stichwunden an beiden Unterschenkeln und den Armen im Hubschrauber in ein Tölzer Krankenhaus gebracht und war erst am Sonntagmorgen wieder ansprechbar. Nun ermittelt die Polizei, wie es zu dem Unfall kommen konnte.

Fest steht aber schon jetzt: Die Rinder, die einem 64-Jährigen aus der Region gehören, waren ordnungsgemäß eingezäunt.

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Und: „Die Frau hat Glück gehabt, dass der Mann dazu gekommen ist. Sonst wäre ihr sicher Schlimmeres passiert“, sagt Walter Lang von der Polizeiinspektion Bad Tölz.

In den vergangenen Jahren haben in den Alpen immer wieder Kühe Menschen angegriffen, einige Attacken endeten tödlich (AZ berichtete). Häufig fühlten sich die Tiere von den Hunden der Wanderer bedroht.

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