Würzburg: Holländerin täuscht ihre eigene Entführung vor
WÜRZBURG - Eine Holländerin hat ihre eigene Entführung vorgetäuscht - dabei war sie von sich aus nach Würzburg verduftet. Sie ließ ihre Familie verzweifelt zurück und alarmierte die Polizei. Jetzt könnte sie wirklich einige Zeit von ihrer Familie getrennt werden - im Knast.
Mit dieser Aktion brachte die 35-Jährige einen filmreifen Polizeieinsatz in Gang: In einer SMS sagte sie ihrer Familie, dass sie von zwei Männern aus Osteuropa entführt worden sei. Sie befinde sich in einem Auto auf dem Weg nach Deutschland.
Das brachte die halbe deutsche Polizei auf den Plan: In mehreren Bundesländern suchten zahlreiche Beamte - es wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt. Die Frau aber war längst in Bayern - ihr Auto tauchte auf der A3 an der Anschlussstelle Heidingsfeld plötzlich in einem Stau auf.
Bei Würzburg fanden die Polizisten die vermutete Geisel
Polizisten glaubten natürlich, die Frau sitze mit ihren beiden Entführern darin: Sie nährten sich dem Auto sehr vorsichtig, um die vermutete Geisel nicht zu gefährden. „Die Kollegen waren recht überrascht, als plötzlich nur die Frau in dem Auto saß“, sagte ein Polizeisprecher. Da stellte sich heraus: die 35-Jährige war in ihrem eigenen Wagen unterwegs war und hatte die Entführung inszeniert.
Bei einer ersten Vernehmung hat die Frau die Tat zugegeben. Ihr droht jetzt ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, ein Strafverfahren wird voraussichtlich von der niederländischen Justiz übernommen.
tg
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