„Wollen Fans den Titel schenken“

Brose Baskets stürmen in Endspielserie – 94:82 gegen Braunschweig. Gavel der Matchwinner
BAMBERG Finale, ohooo! Unaufhaltsam marschieren die Brose Baskets ihrem großen Saisonziel, dem Double aus Pokal und Meisterschaft, entgegen. Gestern Nachmittag triumphierten die Oberfranken im dritten Halbfinale gegen Braunschweig, machten mit dem 94:82 (44:37) den Einzug in die Endspielserie im Blitztempo mit 3:0-Siegen perfekt.
"Jetzt wollen wir den Titel holen"
Die Bamberger blieben damit auch im sechsten Playoff-Match, nach dem Durchmarsch zuvor gegen Bonn, unbesiegt. Manager Wolfgang Heyder jubelt: „Jetzt wollen wir mit den Fans im Rücken auch den Titel holen. Die Chancen dazu stehen sehr gut.“
Auch Anton Gavel, mit 23 Punkten erfolgreichster Bamberger Werfer, träumt von der Meisterschaft: „Braunschweig war zwar stärker als erwartet, aber wir haben den Ball gut bewegt und dagegen gehalten.“ Sehr zufrieden ist auch Trainer Chris Fleming: „Ich bin stolz, mit dieser Mannschaft im Finale zu stehen.“
"Ich liebe diese Fans"
Total angetan vom fantastischen Publikum war Center Elton Brown (zwölf Punkte, elf Rebounds): „Ich liebe diese Fans. Deswegen wollen wir ihnen auch die Meisterschaft schenken.“ Zweistellig punkteten außerdem Brian Roberts mit zwölf Zählern sowie John Goldsberry (zehn).
6800 begeisterte Zuschauer in der restlos ausverkauften JAKO Arena feierten mit stehenden Ovationen minutenlang den fünften Einzug in eine Endspielserie innerhalb der vergangenen acht Jahre. Wer am kommenden Sonntag im Heimspiel um 19.35 Uhr Gegner im ersten Finale nach dem Modus „Best-of-five“ sein wird, steht noch nicht fest. Die besten Chancen besitzen die Skyliners aus Frankfurt, die am Samstag überraschend hoch mit 79:53 in Bremerhaven gewannen und nur noch einen Sieg am morgigen Dienstag vor eigenem Publikum zum Finaleinzug benötigen.
Brose musste lange zittern
Bis zum frenetisch umjubelten Erfolg mussten die Fans der Brose Baskets aber lange zittern. Denn in der ersten Halbzeit fanden die Riesen von der Regnitz fast nie zu ihrem Rhythmus. In der Abwehr fehlte die kompromisslose Intensität. Und im Angriff hatten sie vor allem von jenseits der Dreierlinie ihr Visier ganz schlecht eingestellt. Lediglich Playoff-Topscorer Predrag Suput glänzte in den ersten sechs Minuten mit neun von insgesamt 21 Punkten. Erst zum Ende des zweiten Viertels kamen die Bamberger auf Betriebstemperatur und konnten sich entscheidend absetzen. In dieser Phase brachte besonders der slowakische Nationalspieler mit sechs fulminanten Dreiern die Stimmung zum Kochen. Werner Haala