Wohnen wird teurer: Mieten 5,8 Prozent rauf!

Mietenspiegel 2010: Am stärksten zogen die kleinen Neubau-Wohnungen an, sie kosten bis zu 13,65 Euro/Quadratmeter, größere Appartements stiegen moderater
NÜRNBERG Auch das noch: Wohnen in Nürnberg ist teurer geworden, die Mietpreise erhöhten sich um durchschnittlich 5,8 Prozent bei Neuabschlüssen.
Einen kleinen Trost hatte Wirtschaftsreferent Roland Fleck parat: „Trotz der Steigerungen lebt es sich in der Metropolregion Franken im Vergleich zu Großstädten unserer Kragenweite immer noch günstig,“ erklärte er gestern bei der Vorstellung des neuen Mietenspiegels 2010 auf der Dachterrasse des Stadtentwicklungsamtes.
Am stärksten zogen die Mieten für kleine Wohnungen (30 bis 40 Quadratmeter) an, sie verteuerten sich um bis zu 8,2 Prozent. Moderater war dagegen mit bis zu 4,6 Prozent die Steigerung bei großen Appartements (ab 80 Quadratmeter).
Die Bevölkerung wächst
Durchschnittlich muss man zwischen 5,83 und 6,17 Euro/Quadratmeter zahlen. Das sei, so Fleck, noch um einiges weniger als die Durchschnittspreise in Frankfurt/Main (6,74 Euro), Stuttgart (7,42 Euro) oder München (9,99 Euro).
Konkret bewegen sich die Preise im neuen Nürnberger Mietenspiegel in einer großen Bandbreite: So zahlt man 3,95 Euro/Quadratmeter für eine große Altbauwohnung einfacher Qualität. Spitzenreiter sind kleine Neubau-Wohnungen (unter 30 Quadratmetern) zu 13,65 Euro/qm. Da die Bevölkerung in der Frankenmetropole weiter wachse und die Renditen als solide und gut gelten, gibt es laut Fleck wieder mehr Investoren, die in den hiesigen Wohnmarkt investierten wollen.
Der Mietenspiegel ist ein Gemeinschaftswerk von Stadt sowie Mieter- und Vermieterverbänden und Wohnungsbaugesellschaften. Auch die Erfahrungen der Mietrichter am Nürnberger Amtsgericht seien eingeflossen. Zudem wurden in den letzten Jahren 4900 Haushalte vom Statistikamt zu individuellen Mietpreisen und Wohnungsausstattung befragt.
Der Mietenspiegel ist ab 1.August 2010 für 2,50 Euro bei der Stadt und den Verbänden erhältlich.
Für die Ausgabe des nächsten Exemplars werden bereits ab diesen Oktober neue Daten in Haushalten und bei den Verbänden gesammelt werden. Da will man auch über erweiterte Kriterien zur Bestimmung der Wohnungsqualität diskutieren. Beispielsweise, ob künftig auch energetische Maßnahmen wie Isolierglasfenster und andere Dämmungsmaßnahmen im Punktesystem zur Bestimmung der Wohnqualität aufgenommen werden sollen. Die Kosten schlagen sich bereits in den aktuellen Mietpreisen nieder.cis