Wöhrl gegen Maly: Zoff ums Stadtlogo

Die CSU-Politikerin heizt die Debatte mit einem Frontalangriff auf den SPD-OB an
NÜRNBERG Die Stadt Nürnberg will sich künftig mit einem neuen Logo präsentieren. OB Ulrich Maly (SPD) hat das rote Zeichen mit der markanten Burg-Silhouette am Freitag erstmals vorgestellt. Die Stadt lässt sich ihre neue Marke eine hohe fünfstellige Summe kosten.
Rausgeworfenes Geld, heißt es dazu unter anderem in den Kommentaren zur Internet-Abstimmung „Braucht Nürnberg ein neues Stadt-Logo?“ auf abendzeitung-nuernberg.de. Auch die CSU-Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl mischt sich jetzt in den Polit-Zoff ein: „Das neue Logo ist mehr Schein als Sein!“
Hat sich Wöhrl nicht ausreichend bei ihren Parteifreunden informiert?
Die medienwirksame Präsentation des Logos habe gezeigt, „dass im Rathaus momentan offenbar mehr Wert auf das Repräsentieren als auf die inhaltliche Arbeit gelegt wird“. Wöhrl weiter: „Anstatt sich den Herausforderungen der schwierigen kommunalen Finanzsituation zu stellen und die richtigen Schwerpunkte zu setzen – etwa auf Bildung, Wirtschaftsförderung oder Kultur – hat OB Maly ein neues Thema gefunden, das ihm sehr gelegen kommt, weil es von Problemen ablenkt.“ Nürnberg brauche kein neues Logo, das ohnehin kaum vom Alten zu unterscheiden sei.
Von wegen Repräsentieren statt inhaltlicher Arbeit: Es sei „nachgerade dreist“, so kontert Oberbürgermeister Ulrich Maly den CSU-Angriff, in diesem Zusammenhang auf die schwierige kommunale Finanzsituation zu verweisen. „Schließlich sind die Mindereinnahmen von 180 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre gerade der Steuerpolitik des Bundes geschuldet, für die auch Frau Wöhrl als CSU-Bundestagsabgeordnete verantwortlich ist.“
Zudem wirft er Wöhrl vor, sich nicht ausreichend bei ihren Parteifreunden informiert zu haben, die in der Nürnberger Stadtregierung sitzen: „Dass die Themen Bildung, Wirtschaftsförderung und Kultur trotz schwieriger Haushaltssituation in der Stadt Nürnberg weiter ganz oben stehen, könnte Frau Wöhrl wissen, wenn Sie allein nur die Fachreferenten Klemens Gsell, Roland Fleck und Julia Lehner befragen würde!“ Michael Reiner