Wöhrder See bald weg? Jetzt schaltet sich die Politik ein

Stadträte aller Parteien wollen die Wasserfläche im Pegnitzgrund erhalten. Doch das wird teuer.
von  Abendzeitung
Der Wöhrder See ist Nürnbergs zentrales Naherholungsgebiet.
Der Wöhrder See ist Nürnbergs zentrales Naherholungsgebiet. © Nürnberg Luftbild/Hajo Dietz

Stadträte aller Parteien wollen die Wasserfläche im Pegnitzgrund erhalten. Doch das wird teuer.

NÜRNBERG An vielen Stellen ist er gerade noch einen halben Meter tief. Schlick und Schlamm haben den Wöhrder See verlanden lassen. Im Sommer wuchern die Algen. Das Gewässer, das vor 50 Jahren aufgestaut wurde, ist zum Sanierungsfall geworden. Naturschützer schlagen vor, dass der See verschwinden soll. Jetzt schaltet sich das Rathaus ein.

„Es fällt mir schwer, mir den Pegnitzgrund dort ohne See vorzustellen“, sagt SPD-Fraktions-Chef Christian Vogel. Es müsse versucht werden, trotz aller Probleme die Wasserfläche zu erhalten.

So sieht das auch CSU-Umweltexperte Michael Brückner. „Der Wöhrder See sorgt dafür, dass die Pegnitz in der Stadt klares Wasser führt. Wir müssen deshalb alles versuchen, damit der See erhalten bleibt.“ Allerdings seien die Probleme nicht zu übersehen. „In erster Linie liegt es jetzt am Freistaat, eine Lösung zu finden. Denn der muss sich um den Unterhalt dieses Gewässers kümmern“, sagt Brückner mit Blick auf die immense Summe, die eine Sanierung des Sees kosten wird.

Auch die Rathaus-Grünen möchten wenigstens den unteren Teil des Sees erhalten, so Stadträtin Christine Seer. „Den oberen Wöhrder See könnten wir der Natur aber zurückgeben.“

Neben der Renaturierung ist auch ein Umbau des Gewässers im Gespräch. Inseln sollen die Fließgeschwindigkeit der Pegnitz erhöhen. Dadurch soll verhindert werden, dass sich zu viel Schlamm und Sand ablagert. Derzeit müssen der Sandfang regelmäßig gereinigt und die Wasserpflanzen gemäht werden.

„Auf fachlicher Ebene wird nun die Situation erörtert. Es braucht eine langfristige Perspektive, um den See möglichst naturnah zu entwickeln. Dies ist dem Umweltminister ein persönliches Anliegen“, so eine Sprecherin von Minister Markus Söder. Michael Reiner

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