Wo Bayern wächst, wo es schrumpft
München/Wunsiedel - Bayerns Bevölkerung wird in den nächsten 20 Jahren deutlich wachsen – aber nicht in jeder Gegend: In manchen Landstrichen wollen immer weniger Menschen leben. Die AZ stellt die Ergebnisse der „Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung“ vor, die gestern vom Landesamt für Statistik veröffentlicht wurden.
DIE GESAMTENTWICKLUNG
Die Einwohnerzahl Bayerns wird demnach im Jahr 2032 bei 12,87 Millionen liegen – das sind rund 350.000 Menschen mehr als Ende 2012. Am engsten wird’s im Freistaat schon im Jahr 2023, also in neun Jahren: Dann erreicht die Bevölkerung mit rund 12,94 Millionen Menschen ihr vorläufiges Maximum – danach nimmt die Zahl der Bayern aber wieder etwas ab.
Woran das liegt? Die starken Babyboomer-Jahrgänge werden älter – dementsprechend steigen auch die Sterbefälle an.
Die Unterschiede innerhalb des Freistaats sind heftig. Das zeigt sich allein schon beim Blick auf die Regierungsbezirke. So sagen die Experten für Oberbayern 10,1 Prozent mehr Bewohner voraus, Oberfranken dagegen wird künftig weniger stark besiedelt sein. In 20 Jahren verliert es den Berechnungen zufolge 8,1 Prozent der Einwohner. Und auch Unterfranken muss sich auf erhebliche Bevölkerungsverluste einstellen: minus 5,2 Prozent.
WACHSTUMS-REGIONEN
Spitzenreiter beim Wachstum ist den Prognosen zufolge der Landkreis München, der mit 15,7 Prozent mehr Einwohnern rechnen muss. Stark zulegen werden auch der Kreis Ebersberg (plus 14,9), der Kreis Dachau (plus 13,5 Prozent) – und natürlich die Stadt München, für die der anhaltende Zuzug heute schon eine riesige Herausforderung darstellt.
In unserer Stadt sollen im Jahr 2032 rund 1,574 Millionen Menschen leben – ein Anstieg um 13,4 Prozent in 20 Jahren.
SCHRUMPF- REGIONEN
Am anderen Ende der Skala findet sich der Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Dort soll sich die Bevölkerung deutlich reduzieren. Ein Minus von 18 Prozent wird erwartet.
Im Kreis Hof schrumpft die Zahl der Einwohner um ebenfalls drastische 16,2 Prozent, im Kreis Kronach um 14,9 Prozent.
ALTER
Berechnet haben die Statistiker auch noch einen anderen Wert: das Durchschnittsalter der Bevölkerung. Bayernweit soll es um rund 3,2 auf 46,5 Jahre steigen.
Wobei auch dabei regionale Unterschiede erwartet werden. Im Jahr 2032 soll die Stadt München wegen ihrer hohen Geburtenzahlen und der Zuwanderung junger Menschen „das jüngste Gebiet in Bayern“ sein. Dann werde das Durchschnittsalter der Münchner bei 42,5 Jahren liegen, heißt es.
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